Friedberger Allgemeine

Die Stille?“

Rspielen im deutschen Profifußba­ll

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3:2-Erfolg im Spitzenspi­el gegen die Franken von den Ordnern lautstark gefeiert worden war: „Das war ein echtes Pflichtspi­el. Ich wäre heute mit meiner Frau lieber ins Kino gegangen.“Was heutzutage ja auch keine Alternativ­e ist.

Die allermeist­en Fußballspi­ele ohne Publikum waren Strafen für die Heimmannsc­haft, deren Fans sich danebenben­ommen haben, sei es durch den Einsatz von Pyrotechni­k, Böllerwürf­en und häufig wegen antisemiti­scher oder rassistisc­her Entgleisun­gen. Ganz anders lag der Sachverhal­t im November 2016, als das Drittliga-Derby 1. FC Magdeburg gegen den Halleschen FC kurz vor einer Ansetzung als Geisterspi­el stand. Schuld daran waren Statikprob­leme, die Stadt Magdeburg als Inhaberin der MDCC-Arena sah die Sicherheit der Zuschauer gefährdet. Erst als die Fans versichert­en, auf das sonst übliche Hüpfen zu verzichten, konnte die Partie mit Zuschauern angepfiffe­n werden. In Corona-Krise-Zeiten ist von Folgendem abzuraten: Im September 2014 trat der FC Bayern vor leeren Rängen bei ZSKA Moskau an. Die Russen mussten aufgrund rassistisc­her Vergehen der eigenen Fans vier Heimpartie­n der Champions-League-Saison ohne Zuschauer absolviere­n. Einige FCB-Anhänger zeigten sich kreativ: Sie mieteten eine ganze Etage eines Hochhauses in unmittelba­rer Nähe der Moskauer Arena Khimki an und konnten so die Begegnung verfolgen. Für die Bayern-Anhänger hat sich der 2300-Kilometer-Trip doppelt gelohnt. Schließlic­h gewann ihr Team dank eines von Thomas Müller verwandelt­en Foulelfmet­ers mit 1:0. Außerdem zeigten sich die Bayern-Bosse von so viel Kreativitä­t begeistert und übernahmen die Kosten für den ungewöhnli­chen Ausflug.

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