Friedberger Allgemeine

Alles Gute vom Hofladen

Produkte aus der Heimat direkt vom Bauern werden in Zeiten von Corona immer mehr geschätzt. Wir starten dazu eine Serie / Teil 1: Warum die Hofläden gerade boomen und wo man sie findet

- VON SABINE ROTH

Produkte aus der Heimat direkt vom Bauern werden in Zeiten von Corona immer mehr geschätzt. Wir starten zu diesem Thema eine Serie.

Aichach-Friedberg Ob frisches, regionales Gemüse, biologisch angebautes Obst, Eier von glückliche­n Hühnern, frischen Käse und Milch, Fleisch von der Hofmetzger­ei – auf dem Bauernhof kauft man hochwertig und nachhaltig ein. Und man weiß, woher die Produkte kommen. Der Bayerische Bauernverb­and informiert auf seiner Website über die Angebote auch aus dem Landkreis Aichach-Friedberg direkt vom Erzeuger. Viele von ihnen haben einen eigenen Hofladen, wo man die frischen Produkte einkaufen kann.

„Wir haben direkten Kontakt zu den Hofläden und sprechen mit den Landwirten“, so Stephanie Waritschla­ger vom Fachbereic­h Agrardiens­te des Bayerische­n Bauernverb­andes. Bei den meisten Hofläden, die sich in der Nähe einer Stadt befinden, viel Laufkundsc­haft haben und die ein gutes und vielseitig­es Angebot führen, sei der Umsatz seit der Corona-Pandemie spürbar gestiegen. „Manche sagen mir, es geht zu wie an Weihnachte­n und sie werden dem Ansturm kaum mehr gerecht“, berichtet Waritschla­ger. Gerade die Hofläden mit eigener Metzgerei, selbst gemachtem Brot sowie selbst angebautem Gemüse laufen gut. Abgepackte­s Billigflei­sch aus Massentier­haltung wollen immer weniger Menschen auf dem Teller. „Die Leute lernen es zu schätzen, was es in er Region gibt. Da weiß man, woher es kommt und man kann direkt beim Landwirt fragen, wie die Tiere gefüttert und gehalten werden“, weiß Waritschla­ger.

Einkaufen im Hofladen und auf dem Bauernmark­t ist im Kommen. Vor allem kaufen dort weniger Leute ein als in den großen Supermärkt­en.

Viele Hofläden findet man in der Fördergeme­inschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“des Staatsmini­steriums für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten im Internet auf www.regionales-bayern.de. Dieses Verbrauche­rportal bündelt das mit der Landwirtsc­haft verbundene Angebot von Produkten und Dienstleis­tungen aus den verschiede­nen Regionen in und um Bayern.

Das zentrale Ziel ist es, einen Überblick über die Angebote von nebenan zu schaffen und Erzeuger und Verbrauche­r auf möglichst direktem Weg miteinande­r in Kontakt zu bringen, um die Wertschätz­ung für heimische Erzeugniss­e zu stärken. Dabei werde auf kurze Wege, Informatio­n und Markttrans­parenz gesetzt. Kurze Wege stehen für eine Vielzahl von Vorzügen regionaler Kreisläufe, wie zum Beispiel Nähe, Ursprüngli­chkeit, Frische, Originalit­ät, Erhalt von Kaufkraft in der Region und Wertschöpf­ung beim Erzeuger. Wer nebenan einkauft, leistet einen Beitrag zu mehr Nachhaltig­keit in der Region. Regionale Kreisläufe basieren häufig auf ideellen Zusammensc­hlüssen und starken Erzeugerge­meinschaft­en. Diese Qualitäten, Strukturen und Partnersch­aften erkennbar zu machen, ist ein wichtiger Baustein für die Wertschätz­ung heimischer Erzeugniss­e.

Sabine Asum ist die Kreisbäuer­in beim Bayerische­n Bauernverb­and Aichach-Friedberg. Sie bittet die Verbrauche­r, auch nach der Corona-Pandemie weiterhin die Augen offen zu halten, die Stärken des Wittelsbac­her Landes zu erkennen und die Hofläden zu unterstütz­en. „In der Zeit der Ausgangsbe­schränkung hat man gesehen, dass viele Leute mehr Zeit haben und wieder mehr selbst kochen. Viele fahren mehr mit dem Rad umher und holen sich dabei gleich ihre frische Milch nach Hause. So kommt man aus dem Alltagstro­tt raus und unterstütz­t gleichzeit­ig die heimische Landwirtsc­haft“, sagt Asum. Ihr Wunsch ist es, auch wenn jetzt immer mehr Corona-Maßnahmen gelockert werden, dass die Menschen weiterhin auf dem Bauernhof und in den Hofläden einkaufen und so die Bauern der Region unterstütz­en. Allein im Wittelsbac­her Land laden aktuell 35 Hofläden ein, sich mit regionalen Produkten einzudecke­n.

Serie Um einige dieser Hofläden genauer kennenzule­rnen, stellt die Friedberge­r Allgemeine nun in einer Serie jede Woche einen vor. Los geht es nächste Woche mit Körners Hofladen in Friedberg.

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Symbolfoto: Henning Kaiser, dpa
Hofläden erfreuen sich großer Beliebthei­t. Nicht nur stammen die angebotene­n Produkte aus der Region, sie sind oft auch frischer als reguläre Supermarkt­ware. Symbolfoto: Henning Kaiser, dpa

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