Andechser und Eisdiele bewirten auf dem Marktplatz
Nach längerem Hin und Her zwischen den Ministerien ist nun klar, dass die Gastronomen eine zusätzliche Freifläche über 40 Quadratmeter ohne langwieriges Antragsverfahren nutzen dürfen
Mering Für ungewöhnliche Ideen ist Christian Baumüller, Wirt des Meringer Andechsers, bekannt. So hat er den Marktplatz bereits in einen Strand umgebaut und damit großen Erfolg gehabt. Auch während der Einschränkungen durch die CoronaPandemie gibt er nicht auf. Kurzerhand mietete er einen umgebauten französischen Lieferwagen und verkaufte dort seine Speisen und Steckerlfisch zum Mitnehmen. Nun hat er eine neue Idee: „Weil künftig wir unsere Speisen im Biergarten wieder verkaufen dürfen, möchte ich eine zusätzliche Fläche auf dem Marktplatz nutzen.“Auch sein Kollege Alessio Nerici vom gleichnamigen Café, wird künftig Eis, Pasta und Snacks in einem Bereich auf dem Marktplatz anbieten.
Im Bauausschuss am Montagabend informierte Bürgermeister Florian Mayer die Räte, dass die beiden Gastronomen ihre Bewirtungsfläche auf den Marktplatz ausweiten wollten.
Der Andechser plant etwa 50 Plätze, die Eisdiele 25. Die Stühle und Tische werden so aufgestellt, dass diese kurzfristig abgebaut werden können, um weder den Wochenmarkt am Freitag noch die Stände am Samstag einzuschränken. Mayer erklärte, dass es auch Überlegungen gegeben habe, den anderen Gastronomen die Möglichkeit zu bieten, die Freifläche am Badanger für eine Bewirtung zu nutzen. „Das wurde aber wegen des hohen Aufwands nicht angenommen“, so Mayer.
Am Montagabend erläuterte Mayer, dass vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft die Empfehlung gegeben worden sei, möglichst unbürokratisch den Gastronomen unter die Arme zu greifen und die Flächenvergrößerung „antragsstellerfreundlich zu behandeln“. Auch sollte durch die gewährte Sondernutzung keine zusätzliche, finanzielle Belastung für die Gastronomen entstehen. Zwischenzeitlich gab es jedoch wieder eine andere Aussage vom Bauministerium, die darüber informierten, dass ab einer Fläche von über 40 Quadratmetern jedoch für Freischankflächen ein Baugenehmigungsverfahren notwendig sei. Dieses Verfahren dauert und kostet vor allem.
„Bei 40 Quadratmeter und diesen Abstandsflächen, da brauche ich an Open-Air-Bewirtung gar nicht mehr denken“, ärgert sich Baumüller noch am Dienstagmorgen. Doch dann der Anruf von Florian Mayer: „Es gibt zwischenzeitlich eine weitere Information vom Landratsamt, dass befristet bis zum 30. September Freischankflächen auch über 40 Quadratmeter kein Genehmigungsverfahren auslösen.“
Das sorgt für große Erleichterung unter den Wirten. „Jetzt kann ich loslegen und meine extra in Italien
„Jetzt kann ich loslegen und meine extra in Italien bestellten Tische und Stühle aufstellen.“
Christian Baumüller vom Andechser
bestellten Tische und Stühle aufstellen“, freut sich Baumüller.
Im Bauausschuss merkte Paul Kuhnert (UWG) an: „Es wäre gut, wenn gemeinsam mit der Verwaltung ein Plan für die Bestuhlung gemacht wird.“Auch Tobias Listl (Grüne) sagte dazu: „Es muss genügend Platz frei sein, damit auch die Menschen, die nicht die Gastronomie nutzen wollen, sich auf dem öffentlichen Marktplatz aufhalten können.“Bürgermeister Mayer erklärte: „Gemeinsam mit dem Ordnungsamt und den Wirten werden wir die Flächen bestimmen, auf denen die Wirte ihre Tische und Stühle aufstellen.“