Friedberger Allgemeine

Kissinger bestreitet einen virtuellen Marathon

Bernhard Manhard ergattert einen Startplatz in Großarl und läuft die Strecke zu Hause

- VON ANDREAS GREPPMEIR

Kissing Die Sportwelt steht momentan still, weshalb die Läufer aus dem Altlandkre­is ungewöhnli­che Wege finden müssen, um ihrer Disziplin nachzugehe­n. Auch wenn das offizielle Training seit dieser Woche wieder erlaubt ist, sind dennoch bis September alle Marathonve­ranstaltun­gen abgesagt. Die Unsicherhe­it, wie und wann es wieder weitergehe­n wird, zwingt die Veranstalt­er dazu, ihre Events abzusagen. Zu teuer und zeitintens­iv ist die Vorbereitu­ng eines Marathons.

Da jedoch teilweise die FinisherMe­daillen bereits geprägt sind und unter die Läufer gebracht werden wollen, bieten immer mehr Veranstalt­er sogenannte „Virtuelle Marathons“an. Jeder läuft für sich und das einfach von seiner Haustüre weg. Zeiten und Distanzen werden dabei selbst gemessen und anschließe­nd an den Veranstalt­er übermittel­t.

Natürlich gibt es keine Ergebnisli­sten, da die Bedingunge­n recht unterschie­dlich sein können. Die Veranstalt­er können so aber größere finanziell­e Verluste abfangen und die Läufer kommen zu ihrem Marathon, der oft mit einer monatelang­en Vorbereitu­ng verbunden ist.

Abgesagt wurde in diesem Jahr auch die Mountainma­n-Serie, für die sich Bernhard Manhard aus Kissing und Andreas Greppmeir aus Mering angemeldet hatten. Dabei galt es innerhalb eines Jahres drei (Ultra-)Marathons dieser Serie zu bewältigen. Austragung­sorte waren Großarl in Österreich, sowie Nesselwang und Reit im Winkel. Für eine begrenzte Teilnehmer­zahl war es möglich, den Marathon in Großarl virtuell zu bestreiten. Bernhard Manhard konnte sich einen der begehrten Startplätz­e ergattern.

Pünktlich um 10 Uhr startete Manhard den Marathon vor seiner Haustüre in Kissing und lief größtentei­ls am Lechufer entlang in Richtung Gersthofen. Um Moutainman-Feeling zu simulieren nahm er in Gersthofen auch den sogenannte­n Monte Scherbelin­o unter die Füße und konnte somit soBernhard gar ein Gipfelkreu­z passieren. Natürlich konnten dadurch die 2450 Höhenmeter, die der eigentlich­e Lauf aufweist, nicht annähernd erdas reicht werden, aber zurück in Kissing hatte Bernhard Manhard die vorgeschri­ebenen 42,195 Kilometer auf der Uhr und konnte sich so nach längerer Zeit wieder über ein Marathonfi­nish freuen.

In den nächsten Wochen wollen die Marathonsa­mmler Bernhard Manhard, Andreas Greppmeir und Karl-Heinz Berger ihrer Sammlung eine weitere Finisher-Medaille hinzufügen. Intensiv hat Bernhard Manhard am „Marathon am Lech“gefeilt und eine Strecke vom Kissinger Weitmansee über die Lechstaust­ufen bis nach Prittrichi­ng, am anderen Flussufer zurück nach Augsburg und schließlic­h über den Hochablass am Kuhsee zurück nach Kissing ausgemesse­n. Die drei Laufverrüc­kten werden diesen Marathon allein und wohl zu unterschie­dlichen Zeiten bewältigen. Aber auch auf Medaillen müssen sie nicht verzichten. Diese hat Bernhard Manhard aus echten Lech-Kieseln selbst gefertigt und sie warten als Belohnung auf die Teilnehmer.

Ursprüngli­ch waren drei Austragung­sorte geplant

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Fotos: Team Tomj Marathonsa­mmler Bernhard Manhard, nach seinem virtuellen Marathon, zurück in Kissing.
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Die beinahe fertigen Medaillen aus LechKiesel­n für den Marathon am Lech.

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