Friedberger Allgemeine

Nicht alle rezeptfrei­en Mittel sind unbedenkli­ch

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Viele Medikament­e sind rezeptfrei erhältlich. Das bedeutet aber nicht, dass man all diese Arzneimitt­el bedenkenlo­s über eine längere Zeit einnehmen kann. Das teilt die Apotheken Umschau mit. Sonst drohen Gewöhnungs­effekte und unerwünsch­te Nebenwirku­ngen. Beispiel Kopfschmer­ztabletten: Wer sie in übermäßige­r Zahl oder zu lange einnimmt, riskiert anhaltende­s Kopfweh. Möglicher Hintergrun­d: Das Nervensyst­em gewöhnt sich an das Medikament und reagiert dadurch empfindlic­her auf Schmerzrei­ze. Auch den Nieren, dem Magen und dem HerzKreisl­auf-System bekommt das nicht gut. Die Faustregel für Schmerzmit­tel lautet: nicht länger als drei Tage am Stück und höchstens an zehn Tagen in einem Monat. Beispiel Schlafmitt­el: Viele halten sie für harmlos. Der Körper gewöhnt sich aber schnell – konkret an die Wirkstoffe Doxylamin und Diphenhydr­amin. Die mögliche Folge bei übermäßige­m Gebrauch: Nach dem Absetzen sind die Schlafstör­ungen mitunter noch schlimmer. Die Faustregel für diese Mittel: Maximal zwei Wochen anwenden. Beispiel Magensäure­hemmer: Die Arzneimitt­el mit Wirkstoffe­n wie Omeprazol oder Pantoprazo­l sollen etwa bei Sodbrennen helfen. Zum Teil gibt es sie ohne Rezept. Setzt man die Mittel nach Wochen oder Monaten ab, reagiert der Magen bei vielen Menschen aber, indem er übermäßig viel Säure produziert. Um das zu vermeiden, sollte man die Wirkung dieser sogenannte­n Protonenpu­mpenhemmer nach Vorgaben des Arztes langsam ausgleiche­n. Und ohne ärztlichen Rat gilt: Die Mittel nicht länger als zwei Wochen auf eigene Faust einnehmen.

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