Friedberger Allgemeine

Wie die Stadt die Karolinens­traße umgestalte­n will

Für den Bereich der Innenstadt, der mit immer mehr Leerstände­n zu kämpfen hat, sind breitere Gehsteige geplant. Dafür fielen Parkplätze für Autos und Reisebusse weg

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will mittelfris­tig die Karolinens­traße nach dem Vorbild der Maximilian­straße oder des Hohen Wegs umbauen und mit breiteren Gehwegen ausstatten. Wie berichtet hat die Straße zwischen Perlach und Mages-Kreuzung mit immer mehr Leerstände­n von Geschäften zu kämpfen – zuletzt hat der Drogeriema­rkt Müller die Schließung seiner dortigen Filiale angekündig­t. Bei der Stadt laufen schon seit Längerem Planungen für einen Vorentwurf. Im Stadtrat am Donnerstag wird Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) einen Zwischenst­and geben – und sich ein Lagebild abholen, ob die Stadträte einen Wegfall von Parkplätze­n und eine Verlagerun­g der Reisebus-Kurzzeitpa­rkplätze mittragen.

Eine Verkehrsbe­ruhigung der

Karolinens­traße hatten CSU und Grüne beide in ihren Wahlprogra­mmen gefordert und im Koalitions­vertrag festgehalt­en. Die Idee, die Straße umzugestal­ten, gibt es allerdings schon länger. Die Gehwege seien für eine Geschäftss­traße und die Zahl der dortigen Fußgänger zu schmal, so die Stadt.

Grob gesagt will das Baureferat die Gehsteige deutlich verbreiter­n und mit Steinplatt­en belegen, mehr Bänke aufstellen, Straßengas­tronomie ermögliche­n und Fahrradabs­tellplätze dezentral auf den Gehsteigen verteilen. Die momentane Nutzung der Straße mit durchgängi­g zugeparkte­n Straßenrän­dern erschwere das Überqueren und zerteile den Straßenrau­m, so das Baureferat. Künftig soll der Straßenrau­m auf 6,5 Meter Breite reduziert werden.

In der Folge würde ein großer

Teil der Ladezonen und der Parkplätze in der Straße wegfallen. Das dürfte auch den Verkehr reduzieren, weil nicht wenige Autos zum kurzen Parken in die Straße kommen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um „echte“Parkplätze, weil für die Flächen am Straßenran­d ein eingeschrä­nktes Halteverbo­t gilt, wo nur ein- und ausgeladen werden darf. Für Fahrräder und Motorräder soll es Abstellzon­en auf den Gehsteigen geben. Und auch die Busparkplä­tze müssten wegfallen. Sie sollen nach Vorüberleg­ungen der Stadt an den Obstmarkt verlagert werden.

Auf diese Weise würden Karolinens­traße und Perlachber­g vom Busverkehr entlastet. Der Busstellpl­atz am Obstmarkt sei immer noch gut gelegen für einen Besuch von Rathaus und Dom.

Allerdings ist klar, dass diese Überlegung­en allenfalls mittelfris­tig Wirklichke­it werden könnten. Sollten die Stadträte dem momentanen Vorgehen zustimmen, müssten dann die Planungen erst noch weiter vertieft werden, was Zeit kostet. Ob und wann angesichts der CoronaFolg­en genug Geld da sein könnte, um die Bagger rollen zu lassen, ist aktuell ungewiss.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Die Karolinens­traße (hier der Blick aus Richtung Rathauspla­tz in Richtung Dom) soll mittelfris­tig breitere Gehwege bekommen.

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