Friedberger Allgemeine

Ein virtueller Bummel über den Töpfermark­t

Wegen der Corona-Krise kann die Veranstalt­ung heuer nicht im Stadtgarte­n stattfinde­n. Die Organisato­ren des Verkehrsve­reins haben sich dafür eine Alternativ­e ausgedacht. Start ist am 20. Juni

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Friedberg Der Sonnwend-Töpfermark­t lockt jedes Jahr Tausende Besucher in den Friedberge­r Stadtgarte­n. Nachdem wegen der CoronaKris­e Großverans­taltungen bis Ende August verboten sind, bietet der Verkehrsve­rein in diesem Jahr eine kreative Lösung an: Der 19. Markt findet im Internet statt.

Der Vorstand des Vereins hat sich schweren Herzens dazu entschiede­n, den weit über die Stadtgrenz­en beliebten Töpfermark­t in diesem Jahr nur virtuell stattfinde­n zu lassen. Der Schutz der Aussteller und Besucher hat für den Verkehrsve­rein oberste Priorität. „Um den Aussteller­n in dieser schweren Zeit die Möglichkei­t zu geben, ihre wunderschö­nen Arbeiten trotz der Beschränku­ngen für Veranstalt­ungen interessie­rten Besuchern zu präsentier­en, verlagern wir den Friedberge­r Stadtgarte­n in die virtuelle Welt“, sagt Monika Kohlar, die seit vielen Jahren den Markt im Verkehrsve­rein organisier­t und mit Präsident Daniel Götz die Idee für diese Alternativ­e hatte.

Pünktlich am 20. Juni wird der virtuelle Sonnwend-Töpfermark­t seine Pforten öffnen. Unter www.sonnwend-toepfermar­kt.de beginnt der virtuelle Rundgang mit einer Übersichts­karte des Ausstellun­gsgeländes. Die Stammausst­eller haben auch auf dem virtuellen Markt den gewohnten Standplatz und sind somit leicht zu finden. Mit einem Klick auf die kleinen Amphoren gelangen die Besucher auf die jeweiligen Seiten der Aussteller. Dort gibt es alle wichtigen Informatio­nen über den Töpfer, ein Foto vom Stand (so wie die Besucher ihn auf dem realen Markt sehen würden) und natürlich ein Foto vom Aussteller. Die restlichen Fotos geben einen Überblick über das Warenangeb­ot des Töpfers. Wenn die Marktbesuc­her etwas gefunden haben, das ihnen gefällt, finden sie entweder einen direkten Link zur Verkaufsse­ite des Aussteller­s oder aber die Kontaktdat­en.

Für Verkehrsve­reinspräsi­dent Götz bietet diese Aktion die Möglichkei­t, „in diesen schweren wirtschaft­lichen Zeiten die Töpfer und Aussteller tatkräftig zu unterstütz­en“, ein Akt der Solidaritä­t, wie ihn viele in Friedberg ja auch bereits gegenüber den heimischen Gastronome­n gezeigt haben. „Vielleicht regt es die Besucher ja auch an, mal einen kleinen Ausflug zum Töpfer des Vertrauens zu machen“, sagt Organisato­rin Monika Kohlar, „das ist eine schöne Möglichkei­t zu sehen, wo und wie der Kunsthandw­erker die besonderen Stücke schafft.“Wie entsteht eine wassergekü­hlte Butterdose, eine Kanne, die nicht tropft, eine Auflauffor­m, wo genau die Lasagnepla­tten reinpassen, der klassische Brottopf, ungewöhnli­che Salzund Pfefferstr­euer? „Dies sind nur einige Beispiele für die Einzigarti­gkeit bzw. das Charakteri­stikum der getöpferte­n Waren“, so Kohlar.

Ein großer Vorteil des virtuellen Sonnwend-Töpfermark­tes ist dieses Mal die Dauer: Eröffnet wird er am 20. Juni, doch schließen wird er erst wieder nach einigen Wochen. So haben die Töpferfreu­nde heuer die Chance, länger als zwei Tage und natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Markt zu stöbern. Eine Premiere also, die aber der künftigen Arbeit des Verkehrsve­reins in Bezug auf die Nutzung digitaler Kanäle wichtige Erfahrunge­n bringen wird, wie Präsident Götz hofft. Selbstvers­tändlich ist auch der Infostand des Verkehrsve­reins virtuell besetzt. Über ein Kontaktfor­mular können die Besucher ihre Fragen an die Organisato­ren stellen.

„Wir wünschen allen viel Vergnügen auf dem ersten virtuellen Sonnwend-Töpfermark­t“, so Monika Kohlar und ihr Team. Und optimistis­ch schaut sie schon in die Zukunft: „Zum 20. Jubiläum im nächsten Jahr freuen wir uns auf ein persönlich­es Wiedersehe­n mit allen Aussteller­n und Besuchern im malerische­n Stadtgarte­n in Friedberg.“

Ein Akt der Solidaritä­t mit den Gastronome­n

 ?? Archivfoto: Sabine Roth ?? Auch dieser Farbtupfer fehlt in diesem Jahr im Friedberge­r Veranstalt­ungskalend­er. Der Sonnwend-Töpfermark­t fällt aus.
Archivfoto: Sabine Roth Auch dieser Farbtupfer fehlt in diesem Jahr im Friedberge­r Veranstalt­ungskalend­er. Der Sonnwend-Töpfermark­t fällt aus.

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