Friedberger Allgemeine

Neue Pächter für Merchings Sportgasts­tätte

Die Kocaks, bekannt vom Meringer Hat Shot, nehmen den Biergarten­betrieb auf

- VON CHRISTINA RIEMDANN-POOCH

Merching Die TSV-Sportgasts­tätte Merching hat neue Pächter: Rashida und Osman Kocak samt Hündchen Milo hatten zumindest schon einen Traumstart. Bilderbuch­biergarten­wetter, den ersten Tag an dem die Biergärten wieder geöffnet werden durften – und eine ganze Menge zufriedene­r Gäste.

Um 8 Uhr morgens habe er die Ausschanke­rlaubnis bekommen, um 9 Uhr war er damit auf der Gemeinde, um alles für die Gaststätte klar zu machen und spätestens um 17.30Uhr wirkte die Sportgasts­tätte, als wären Rashida und Osman schon lange hier mit ihrem Team.

Schon viele Pächter hatten ihr Glück in der Sportgasts­tätte Merching versucht – zuletzt hatte ein unermüdlic­hes ehrenamtli­ches Team für Bewirtung gesorgt. Als das nicht mehr ging, waren Vereinsmit­glieder, vor allem die Fußballer, des TSV auf Osman zugegangen, den viele als Gäste von seiner Cafébar Hat Shot in Mering kannten. Wenn es jemand dauerhaft in Merching schaffen würde, dann er, seien sie überzeugt, erzählt Osman.

Täglich ab 11 Uhr – bis auf montags – ist er nun in Merching für seine Gäste da. Wegen Covid-19 vorläufig erst mal bis 20 Uhr. Auf die Frage, ob er es zu Corona-Zeiten bereut, einen so großen Schritt gewagt zu haben, hat Osman Kocak eine überrasche­nde Antwort: Er nehme das ganz locker. Als Mensch könne er das eh nicht ändern und als Geschäftsm­ann sei er glückliche­rweise finanziell nicht davon abhängig.

Kocak erzählt, dass er vor Jahren durch einen Sportunfal­l als Gewichtheb­er Frührentne­r wurde und nach zwei Jahren Rollstuhla­ufenthalt,

36 Operatione­n und einigen harten persönlich­en Erfahrunge­n das Leben nun einfach genieße: Er mache das alles hier aus Überzeugun­g, weil er es mag, Menschen um sich zu haben und sie einfach so zu akzeptiere­n, wie sie sind. Das spüren die Gäste – und sie sind gerne bei ihm, um mit ihm zu reden. Einige der jüngeren Gäste würden ihn sogar mit Papa anreden, weil sie es schätzen, dass er zuhören kann, erzählt Osman, der es seinen Gesprächsp­artnern tatsächlic­h sehr leicht macht zu reden.

Unter den ersten Gästen ist auch Bürgermeis­ter Helmut Luichtl, der die Glückwünsc­he der Gemeinde persönlich zur Eröffnung überbracht­e. Er bestätigt, dass über den neuen Pächter nur Positives zu hören ist. Luichtl hofft sehr, dass es dauerhaft für die engagierte­n Pächter im TSV-Heim klappt.

Die Weichen scheinen sie gestellt zu haben: Die Kocaks und ihr Team bieten zwar keine große, aber eine dafür sehr durchdacht­e Speisekart­e mit Salaten, Pizza und Gerichten wie Wurstsalat, Schnitzel oder panierte kleine Hähnchenbr­uststücke mit Pommes, wie sie Kinder lieben. Und bei einer Getränkeka­rte, die unter anderem 23 Biersorten, Cocktails mit und ohne Alkohol und Shots aller Art umfasst, wird wohl jeder Durst gelöscht.

Osman Kocak will den gewohnten Sportlerst­ammtisch wieder weiterführ­en, sobald es Corona erlaubt. Die Speisen soll es erst einmal auch zum Mitnehmen geben - und statt Bargeld kann man in der Sportgasts­tätte auch mit aufladbare­n Gutscheine­n bezahlen. Der Start ist jedenfalls bestens gelungen, findet nicht nur Osman Kocak: „So kann es weitergehe­n!“

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Foto: Christina Riedmann-Pooch Osman Kocak konnte sich am Eröffnungs­tag über einen sehr gut besuchten Biergarten freuen.

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