Friedberger Allgemeine

Norweger hängt in Alaska fest

Schlittenh­underennen wurde zum Verhängnis

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Anchorage Im März hat Thomas Waerner das Iditarod-Hundeschli­ttenrennen in Alaska gewonnen – seither steckt der Norweger mit seinen 16 Hunden wegen der CoronaPand­emie im nördlichst­en US-Bundesstaa­t fest. Nun setzt der 47-Jährige darauf, mit einem OldtimerFl­ugzeug, das an das Flughistor­ische Museum im südnorwegi­schen Sola verkauft werden soll, nach Hause zu kommen. „Wir trampen“, zitierte das Blatt Anchorage Daily News den Schlittenh­undeführer. Mithilfe finanziell­er Unterstütz­ung eines Sponsors von Waerner und der Gemeinde Sola hofft das Museum, noch im Mai einen Kaufvertra­g für die Maschine des Typs Douglas DC-6B abschließe­n zu können.

Wegen der Ausbreitun­g des Coronaviru­s gibt es zahlreiche Reisebesch­ränkungen, viele Flüge wurden gestrichen. „Ich mag Alaska sehr“, sagte Waerner. „Es ist irgendwie mein Traumort. Aber ich habe eine Familie.“Daheim warteten eine Frau, fünf Kinder, ein Job und 35 weitere Schlittenh­unde. Er vermisse „all die kleinen Dinge, nicht die großen Sachen“, so wie den morgendlic­hen Kaffee mit seiner Frau und das Abendessen mit den Kindern. „Meine Frau kümmert sich um 35 Hunde und die Kinder und arbeitet als Tierärztin.“

Im März brauchte Waerner mehr als neun Tage, um mit seinen Hunden das 1600 Kilometer entfernte Ziel Nome an der Beringsee zu erreichen. Er ist der dritte Norweger, der das Rennen in Alaska gewann. Nur selten machen Nicht-Amerikaner den einheimisc­hen Mushern, wie die Lenker der Schlittenh­undegespan­ne heißen, den Sieg streitig. Der Wettbewerb startete wenige Tage, bevor das Coronaviru­s als Pandemie eingestuft wurde.

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