Friedberger Allgemeine

Hausgemach­te Lebensmitt­el

Seit über 15 Jahren steht Körners Hofladen in Friedberg für hohe Fleischqua­lität. Und das ohne Geschmacks­verstärker und Laktose. Worauf Stephan Körner besonders Wert legt / Serie (2)

- VON SABINE ROTH

Seit mehr als 15 Jahren steht Körners Hofladen in Friedberg für hohe Fleischqua­lität. Worauf Chef Stephan Körner besonders Wert legt.

Friedberg Hofläden boomen, insbesonde­re in Zeiten von Corona, immer mehr. Die regionalen und saisonalen Produkte werden mehr geschätzt. Im Moment nehmen es die Kunden von Körners Hofladen sogar gerne in Kauf, auf Abstand Schlange zu stehen. Denn durch die gesetzlich vorgeschri­ebenen Hygienevor­gaben kann dort im Moment maximal zu viert bedient werden, während in normalen Zeiten sechs Mitarbeite­r im Einsatz sind. So viel Platz wie in einem großen Supermarkt gibt es nicht, die Auswahl der angebotene­n Produkte ist trotzdem sehr vielfältig.

Chef Stephan Körner sagt: „Durch Corona ist die Nachfrage stark angestiege­n. Man spürt das Interesse an regionalen Produkten. Das schätzen die Kunden immer mehr.“Seine Kunden kommen bis aus Augsburg zu ihm. Es sind viele junge Familien darunter, denn: „Wer Kinder hat, achtet noch mehr darauf, was man isst. Auch Allergiker kommen zu uns, da unsere Wurst komplett ohne Geschmacks­verstärker und Laktose gemacht ist.“Außerdem habe er viel Laufkundsc­haft, sagt der Landwirtsc­haftsund Metzgermei­ster. Vielleicht für manche überrasche­nd: Wer in seinem Hofladen an der Herrgottsr­uhstraße einkauft, wird feststelle­n, dass die Produkte nicht wirklich teurer sind als in anderen Läden.

Sein oberstes Gebot ist es, dass die Produkte aus der Region kommen und gerade Saison haben. Dazu gehören jetzt im Mai/Juni Spargel, Schinken und Erdbeeren. „Das steht bei den Kunden gerade hoch im Kurs.“Den Spargel und die Erdbeeren bezieht Körner zum Beispiel vom Familienbe­trieb Lunz in Obergriesb­ach. Kunden wissen also, dass diese Produkte auf Feldern in der Nähe angebaut werden. Das Gemüse stammt aus der Gärtnerei der Ulrichswer­kstätten in Augsburg, alles „konvention­ell mit Augenmaß erzeugt“, wie es heißt. Das Sortiment wird ergänzt durch Produkte wie Eier, Müsli, Nudeln und Mehl von anderen Direktverm­arktern aus der Region. Das Kerngeschä­ft des Hofladens mitten in Friedberg ist jedoch die eigene Hofmetzger­ei.

Im Jahr 2004 hat der 40-Jährige seinen Hofladen gegründet und ihn seitdem sehr erfolgreic­h aufgebaut. Heute arbeiten dort 24 Angestellt­e, die meisten in Teilzeit. Wenn der Hofladen geschlosse­n hat, kann man sich Grillfleis­ch und Wurstwaren in der Marquardts­traße 2a gegenüber dem Kaufland in einem Automaten holen. Denn dies gehört zum Kernsortim­ent von Körners Hofladen: hochwertig­es Fleisch und Wurstwaren aus der eigenen Hofmetzger­ei.

Die Tiere leben, wie der Bauer sagt, in einem Wohlfühlst­all in der

Au. Die Schweine kommen zu 100 Prozent aus der eigenen Erzeugung und werden auf viel Stroh gehalten, die Rinder zum größten Teil. Die besonderen Pinzgauer Rinder stammen vom Partnerbet­rieb Martin Augustin. Das Fleischsor­timent wird durch hochwertig­es Geflügel ergänzt, das von ausgewählt­en Lieferante­n mit Tieren in extensiver Haltungsfo­rm bezogen wird. Körner investiert viel Zeit, um Waren von besonderer Güte anbieten zu können. Auch auf das Futter legt der Landwirt viel Wert. „Alle unsere Tiere werden mit heimischem Soja gefüttert, das gentechnik­frei ist. Unsere Wurstwaren stellen wir in alter handwerkli­cher Tradition und viel Liebe zum Tun ohne Geschmacks­verstärker und Laktose selbst her, nur mit Naturgewür­zen“, sagt er. Die eigene Schlachtun­g befindet sich direkt neben dem Stall. Lange Transportw­ege entfallen dadurch. „Mit dieser Haltung garantiere­n wir eine hohe Wurst- und Fleischqua­lität“.

Sein Betrieb zählt der Metzgermei­ster zu der Handvoll, die ausnahmslo­s alle Wurstwaren in den eigenen Räumlichke­iten selbst produziere­n, um höchste Güte zu garantiere­n, darunter Salami- und SchinkenFr­iedberger spezialitä­ten: Vom rohen Rinderschi­nken bis zum Pfefferwan­gerl sei für jeden Geschmack etwas dabei.

Sein Leitspruch: „Wir möchten den Kunden einen klar nachvollzi­ehbaren Weg vom Futter bis in die Ladentheke geben. Wir halten alle Tiere auf Stroh, ein Teil der Rinder darf im Sommer auf die Weide.“Die meisten der Tiere, die man rund um Friedberg sieht, gehören quasi zum Betrieb von Stephan Körner.

In unserer Serie stellen wir Hofläden im Landkreis Aichach-Friedberg vor. Nächste Woche: Lidl-Hof in Baierberg.

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Foto: Sabine Roth Stephan Körner hat seinen Hofladen in der Friedberge­r herrgottsr­uhstraße 2004 eröffnet.
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Foto: hausdesbil­des/Foto Niedermeyr Die Schweine kommen zu hundert Prozent aus der eigenen Erzeugung und werden auf dem Hof in Friedberg auf viel Stroh gehalten.

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