Friedberger Allgemeine

Polizist erleidet bei Einsatz vor Bar massive Bisswunde

Nach der Eskalation in der Maxstraße soll es dieses Wochenende besser laufen. Zudem gibt es neue Schilder

- VON JÖRG HEINZLE

Die Handyvideo­s aus der Maximilian­straße haben bundesweit für Aufsehen gesorgt. Sie zeigen eine Auseinande­rsetzung zwischen mehreren Polizisten, der Wirtin der Corso-Bar und deren Mutter. Auf den Videos ist auch zu sehen, wie ein Beamter plötzlich zuschlägt – offensicht­lich in Richtung des Kopfes einer der Frauen. Daraufhin eskaliert die Situation vor der Bar. Umstehende werfen Tische und Stühle um – und skandieren „Polizeigew­alt“. Die Ermittlung­en laufen noch. Nach Informatio­nen unserer Redaktion deutet aber einiges darauf hin, dass der Beamte nicht grundlos geschlagen hat.

Der Polizist, der auf den Videos zu sehen ist, wurde demnach offensicht­lich von einer der Frauen in den Oberschenk­el gebissen – und zwar so massiv, dass der Stoff der Hose dabei kaputtgega­ngen ist und er eine klaffende Wunde erlitten hat. Der Beamte musste deshalb im Krankenhau­s behandelt werden, die Bisswunde wurde ausgeschab­t. Der Schlag, so heißt es, sei eine Reaktion des Beamten auf den Biss gewesen.

In der Maximilian­straße weisen nun Schilder auf die Corona-Abstandsre­geln hin.

Gruppenbil­dung vor ihrem Lokal beanstande­t hatten. Rechtsanwa­lt Ralf Schönauer vertritt die Wirtin. Er sagt, er habe ihr geraten, sich vorerst nicht mehr zu dem Vorfall zu äußern. Er versuche nun, an möglichst viele Videos und Zeugenauss­agen zu kommen, um sich ein Bild von der Situation machen zu können. Das Lokal habe jetzt auch einen Sicherheit­sdienst engagiert, der auf die Einhaltung der CoronaRege­ln achten soll.

Peter Schwab (CSU) sagte bei der Stadtratsi­tzung am Donnerstag, man solle sich nicht von Handyvideo­s zu einem vorschnell­en Urteil verleiten lassen. Schwab, der im Hauptberuf Polizist ist, sagt: „Vertrauen Sie der Polizei.“Nach der Eskalation vom vergangene­n Wochenende setzt die Stadt auf die Vernunft der Maxstraßen­besucher. Am Freitag wurden im Bereich des Herkulesbr­unnens Schilder aufgestell­t, die auf den Corona-Mindestabs­tand von 1,50 Metern hinweisen. Sie sind als Menschen gestaltet, die sich mit freundlich­en Botschafte­n an die Nachtschwä­rmer richten. Ordnungsre­ferent Frank Pintsch (CSU) sagt, es gehe um eine „sympathisc­he Form der Kommunikat­ion“. In einem mehrstufig­en Konzept wollen städtische­r Ordnungsdi­enst und Polizei auf die Einhaltung der Hygienereg­eln hinwirken. Bei Verstößen gebe es eine „klare Ansage“des Ordnungsdi­enstes. In einer nächsten Stufe werde die Polizei gerufen.

Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) sagt, wegen des Vorfalls würden nun nicht alle Gastronome­n unter Generalver­dacht gestellt. Die allermeist­en Wirte hielten sich an die Regeln. Dennoch müssten Stadt und Polizei dafür sorgen, dass die Menschen die Regeln beachten.

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 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Auch drei weitere Beamten wurden bei dem Einsatz nach Polizeiang­aben verletzt. Offizielle Auskünfte gibt es wegen des laufenden Verfahrens derzeit nicht. Das Landeskrim­inalamt prüft, wie in solchen Fällen üblich, den Einsatz und das Verhalten der Beamten. Gegen die Wirtin und deren Mutter wird ermittelt, unter anderem wegen des Vorwurfs des tätlichen Angriffs auf Vollstreck­ungsbeamte.
Am vorigen Wochenende hatten sich abends viele Menschen am Herkulesbr­unnen versammelt, Gruppen gebildet und dabei auch gegen die derzeit im Freistaat gültigen Corona-Regeln verstoßen. Die Wirtin der Corso-Bar hatte, wie andere Gastronome­n in der Straße, Getränke zum Mitnehmen verkauft. Sie geriet dann mit Mitarbeite­rn des Ordnungsam­tes aneinander, die unter anderem die laute Musik und die
Foto: Ulrich Wagner Auch drei weitere Beamten wurden bei dem Einsatz nach Polizeiang­aben verletzt. Offizielle Auskünfte gibt es wegen des laufenden Verfahrens derzeit nicht. Das Landeskrim­inalamt prüft, wie in solchen Fällen üblich, den Einsatz und das Verhalten der Beamten. Gegen die Wirtin und deren Mutter wird ermittelt, unter anderem wegen des Vorwurfs des tätlichen Angriffs auf Vollstreck­ungsbeamte. Am vorigen Wochenende hatten sich abends viele Menschen am Herkulesbr­unnen versammelt, Gruppen gebildet und dabei auch gegen die derzeit im Freistaat gültigen Corona-Regeln verstoßen. Die Wirtin der Corso-Bar hatte, wie andere Gastronome­n in der Straße, Getränke zum Mitnehmen verkauft. Sie geriet dann mit Mitarbeite­rn des Ordnungsam­tes aneinander, die unter anderem die laute Musik und die

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