Polizist erleidet bei Einsatz vor Bar massive Bisswunde
Nach der Eskalation in der Maxstraße soll es dieses Wochenende besser laufen. Zudem gibt es neue Schilder
Die Handyvideos aus der Maximilianstraße haben bundesweit für Aufsehen gesorgt. Sie zeigen eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Polizisten, der Wirtin der Corso-Bar und deren Mutter. Auf den Videos ist auch zu sehen, wie ein Beamter plötzlich zuschlägt – offensichtlich in Richtung des Kopfes einer der Frauen. Daraufhin eskaliert die Situation vor der Bar. Umstehende werfen Tische und Stühle um – und skandieren „Polizeigewalt“. Die Ermittlungen laufen noch. Nach Informationen unserer Redaktion deutet aber einiges darauf hin, dass der Beamte nicht grundlos geschlagen hat.
Der Polizist, der auf den Videos zu sehen ist, wurde demnach offensichtlich von einer der Frauen in den Oberschenkel gebissen – und zwar so massiv, dass der Stoff der Hose dabei kaputtgegangen ist und er eine klaffende Wunde erlitten hat. Der Beamte musste deshalb im Krankenhaus behandelt werden, die Bisswunde wurde ausgeschabt. Der Schlag, so heißt es, sei eine Reaktion des Beamten auf den Biss gewesen.
In der Maximilianstraße weisen nun Schilder auf die Corona-Abstandsregeln hin.
Gruppenbildung vor ihrem Lokal beanstandet hatten. Rechtsanwalt Ralf Schönauer vertritt die Wirtin. Er sagt, er habe ihr geraten, sich vorerst nicht mehr zu dem Vorfall zu äußern. Er versuche nun, an möglichst viele Videos und Zeugenaussagen zu kommen, um sich ein Bild von der Situation machen zu können. Das Lokal habe jetzt auch einen Sicherheitsdienst engagiert, der auf die Einhaltung der CoronaRegeln achten soll.
Peter Schwab (CSU) sagte bei der Stadtratsitzung am Donnerstag, man solle sich nicht von Handyvideos zu einem vorschnellen Urteil verleiten lassen. Schwab, der im Hauptberuf Polizist ist, sagt: „Vertrauen Sie der Polizei.“Nach der Eskalation vom vergangenen Wochenende setzt die Stadt auf die Vernunft der Maxstraßenbesucher. Am Freitag wurden im Bereich des Herkulesbrunnens Schilder aufgestellt, die auf den Corona-Mindestabstand von 1,50 Metern hinweisen. Sie sind als Menschen gestaltet, die sich mit freundlichen Botschaften an die Nachtschwärmer richten. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) sagt, es gehe um eine „sympathische Form der Kommunikation“. In einem mehrstufigen Konzept wollen städtischer Ordnungsdienst und Polizei auf die Einhaltung der Hygieneregeln hinwirken. Bei Verstößen gebe es eine „klare Ansage“des Ordnungsdienstes. In einer nächsten Stufe werde die Polizei gerufen.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagt, wegen des Vorfalls würden nun nicht alle Gastronomen unter Generalverdacht gestellt. Die allermeisten Wirte hielten sich an die Regeln. Dennoch müssten Stadt und Polizei dafür sorgen, dass die Menschen die Regeln beachten.