Der erste Weg führt den neuen Bischof nach Friedberg
Einen Tag nach seiner Weihe feiert Bertram Meier das Patronatsfest der Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Wie es zu diesem Zusammentreffen kam und wie der Besuch in Corona-Zeiten abläuft
Friedberg Sein erster Weg nach der Bischofsweihe führt Bertram Meier am kommenden Sonntag um 10 Uhr nach Friedberg. Dass ausgerechnet das Patronatsfest der Wallfahrtskirche Herrgottsruh sein erster Auswärtstermin sein wird, ist jedoch dem Zufall geschuldet. „Der Termin war schon im Februar abgesprochen. Zu unserer Freude bleibt es auch dabei“, berichtet Pater Sascha-Philipp Geißler, der Wallfahrtsdirektor von Herrgottsruh.
Eigentlich sollte die Bischofsweihe bereits am 21. März gefeiert werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie jedoch zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Der neue Termin ist jetzt der 6. Juni. Seit dem Rücktritt von Konrad Zdarsa im vergangenen Juli ist das Amt nicht besetzt. Seit fast einem Jahr ist Meier aber bereits Diözesanadministrator des Bistums. Dass der Termin des Patronatsfests jetzt fast mit der verspäteten Bischofsweihe am 6. Juni zusammenfällt, sei Zufall, so Geißler.
„Die Umstände sind etwas schwierig, aber wir freuen uns sehr auf sein Kommen“, sagt der Pallottinerpater. Normalerweise findet zum Patronatsfest ein großer, festlicher Gottesdienst statt. „Das Haus ist sonst immer voll“, so Geißler. Dieses Jahr dürfen an der Messe nur 50 Leute teilnehmen. Unter ihnen werden Ehrengäste wie der Landrat, der Bürgermeister und Mitglieder verschiedener Gremien sein. „Danach wird aufgefüllt, solange Platz ist“, erklärt Geißler. Weggeschickt werde niemand. Zusätzlich zu den begrenzten Plätzen in der Kirche werden außen am Eingang der Kirche Lautsprecher angebracht. Die Messe könne so auch von draußen verfolgt werden. Eine weitere Alternative zum Mitfeiern des Festes bietet der Youtube-Kanal der Wallfahrtskirche.
Seit Mitte März werden hier regelmäßig Messen live übertragen und Impulse online gestellt.
Die Organisatoren des Patronatsfests verzichten dieses Jahr auf den üblichen Sektempfang und das Zusammentreffen im Pilgersaal nach der Messe. Stattdessen setzen sich die Feierlichkeiten im kleinen Rahmen mit 30 Gästen fort. Im Divano des Pfarrzentrums St. Jakob sei genug Platz, um die Sicherheitsabstände einzuhalten, erklärt Geißler. Dort werde ein kleiner Empfang stattfinden. Im Anschluss daran gebe es ein gemeinsames Mittagessen im Pallottiheim.
Für Sascha-Philipp Geißler ist dieses vorerst das letzte große Fest in Friedberg. Danach werde er in eine Gemeinde nach Hamburg versetzt. „Vielleicht nimmt der neue
Bischof unsere Einladung an, um mir eine Freude zu machen. Aber er macht sicherlich auch ganz vielen anderen eine große Freude“, vermutet er. Er hat die letzten neun Jahre in der Gemeinde Herrgottsruh verbracht. Währenddessen war Bertram Meier bereits zweimal dort zu Gast.
Nicht nur die Kirchengemeinde freut sich auf das Kommen von Meier. Auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft nehmen am Empfang am Sonntag teil, bei dem sich der Bischof ins Goldene Buch der Stadt und des Landkreises einträgt. Dass dies im Divano stattfindet, freut Stadtpfarrer Steffen Brühl. Er sieht das als „Würdigung des Bischofs für das sozial-karitative Projekt“, das die Pfarrei St. Jakob mit der Begegnungsstätte auf die Beine gestellt hat.