Friedberger Allgemeine

Pflegeheim Pro Seniore: Fast 40 Menschen positiv getestet

Bei 16 Bewohnern und 22 Mitarbeite­rn der Einrichtun­g in Friedberg-Süd fällt der Corona-Reihentest positiv aus. Im Aichacher Spital gibt es den neunten Toten. Unterdesse­n sucht der Landkreis einen Standort für ein zweites Impfzentru­m

- VON NICOLE SIMÜLLER

Aichach‰Friedberg Mit Spannung warteten Heimleitun­g, Bewohner und Angehörige auf die Ergebnisse des Corona-Reihentest­s im Pflegeheim Pro Seniore in Friedberg-Süd. Er ist abgeschlos­sen. 117 Mitarbeite­r und 102 Bewohner wurden getestet, bislang gingen nach Angaben des Landratsam­tes vom Mittwochab­end 108 Befunde ein. Demnach wurden 16 Bewohner und 22 Mitarbeite­r positiv getestet. Die weiteren Befunde stehen noch aus.

Am Montag war bekannt geworden, dass sich ein Bewohner mit dem Coronaviru­s infiziert hatte. Am Mittwoch war klar, dass sich offenbar vier weitere Bewohner und ein Mitarbeite­r angesteckt haben. Fünf weitere Kollegen befanden sich bereits in häuslicher Quarantäne, hatten aber keine Symptome.

Laut Peter Müller, Pressespre­cher bei Pro Seniore, steht das Friedberge­r Haus seit Freitag unter Schutzquar­antäne. Müller hatte im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt, bislang habe das Hygienekon­zept gut funktionie­rt. Mitarbeite­r und Bewohner gäben besonders gut auf sich acht. Er hoffe, dass es nicht noch weitere Corona-Fälle gebe. Diese Hoffnung hat sich nun zerschlage­n – zumal die Hälfte der Befunde noch aussteht.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis ist unterdesse­n erneut leicht gesunken. Sie lag am Mittwoch laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it bei 141,84. Laut Landratsam­t wurden in den vergangene­n sieben Tagen 259 Menschen positiv getestet, darunter 63 aus Aichach, 55 aus Friedberg, 35 aus Mering und 14 aus Kissing. Insgesamt wurden bislang 1834 Menschen positiv getestet. Als enge Kontaktper­sonen positiv Getesteter befinden sich 670 Menschen vorsorglic­h in Quarantäne.

28 positiv getestete Patienten werden stationär in den Kliniken an der Paar behandelt. Sieben von ihnen liegen auf der Intensivst­ation, alle sieben werden beatmet. Bislang sind 33 Todesfälle an oder mit Corona seit Beginn der Pandemie bekannt. Im Aichacher Heilig-GeistSpita­l, wo bereits acht Bewohner gestorben sind, kam laut Landratsam­t ein neunter Todesfall hinzu.

In der Pöttmeser Asylunterk­unft gibt es inzwischen 13 positiv getestete Bewohner. In der Aichacher

Realschule wurde ein Schüler positiv getestet, eine Klasse wurde geschlosse­n.

Der Landkreis sucht mittlerwei­le einen Standort für ein zweites Corona-Impfzentru­m. Nach wie vor ist das alte Aichacher Krankenhau­s als Impfzentru­m vorgesehen. Doch dort sollen vor allem medizinisc­hes und pflegerisc­hes Personal sowie Angehörige weiterer besonders relevanter Berufsgrup­pen geimpft werden. Das teilt Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsam­ts, auf Nachfrage mit. Die Einstufung, wer in die Kategorie fällt, sei noch offen.

Für andere Landkreisb­ewohner soll ein zweites Zentrum eingericht­et werden. Denn nicht alle könnten am alten Aichacher Krankenhau­s geimpft werden. Müller zufolge sind zwei Standorte, einer in Aichach und einer in Dasing, in der engeren Wahl. Die Entscheidu­ng soll in den nächsten Tagen fallen. Kriterien sind unter anderem eine gute Zufahrt, ausreichen­de Parkplätze, Toiletten und beheizbare Räume. Ideal wäre laut Müller ein Anschluss an den öffentlich­en Nahverkehr, doch ob all das unter einen Hut zu bekommen sei, müsse man sehen.

Die Zeit drängt: Bis zum 15. Dezember sollen die Impfzentre­n startklar sein. Müller zufolge sieht es gut aus, dass das klappt. Möglicherw­eise soll – wie beim Testzentru­m – ein externer Dienstleis­ter die Impfungen übernehmen. Zunächst wollte der Landkreis Aichach-Friedberg mit Stadt und Landkreis Augsburg ein Impfzentru­m in Augsburg einrichten. Ein Standort war schon gefunden. Doch externe Dienstleis­ter hätten die zu erwartende Menschenme­nge für nicht stemmbar gehalten, so Müller. Deshalb wird es nun im Wittelsbac­her Land ein eigenes zweites Impfzentru­m geben.

Um den Standort am Aichacher Krankenhau­s kümmert sich dieses überwiegen­d selbst. Die Vorbereitu­ng des zweiten Standorts koordinier­en Chefarzt Dr. Heiko Methe von den Kliniken an der Paar als medizinisc­her Leiter und Sebastian Koch. Koch ist Leiter der Abteilung „Umweltschu­tz“und stellvertr­etender Leiter der Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz, die angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen wieder vergrößert wurde. Für Landkreisb­ewohner, die nicht zum Impfzentru­m kommen können, soll es mobile Impfteams geben.

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Im Landkreis wird es zwei Corona‰Impfzentre­n geben: Eines entsteht am alten Aich‰ acher Krankenhau­s. Der zweite Standort ist noch offen. Symbolfoto: B. Weizenegge­r

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