Friedberger Allgemeine

Elternbeir­at der Grundschul­e ist für Neubau

Ein zukunftsfä­higes Gebäude statt eines Flickentep­pichs – das wollen auch die Elternvert­reter in Kissing. Sie positionie­ren sich erstmals zu dem im Ort umstritten­en Projekt

- VON HEIKE JOHN

Kissing Das Bauvorhabe­n zur Erweiterun­g der Kissinger Grundschul­e sorgt für viel Diskussion­sstoffin der Bevölkerun­g. Bei den derzeit favorisier­ten Plänen eines Neubaus könnte ein Teil des Erlebnispa­usenhofs wegfallen, der als attraktive Spiel- und Freizeitla­ndschaft nicht nur den Schülern, sondern nachmittag­s allen Kindern und Jugendlich­en zur Verfügung steht. Nun meldete sich der Elternbeir­at der Grundschul­e Kissing zu Wort.

Er spricht sich eindeutig für einen Neubau auf dem Schulgelän­de aus. „Wir möchten aus unserer Warte einige Fakten darlegen, die uns überzeugt haben, dieses Bauvorhabe­n zu unterstütz­en“, betonen Tunay Öztürk und Ulrike Karsten. „Wir beschäftig­en uns seit Langem mit dem Thema und haben die Vor- und Nachteile aller Varianten gegeneinan­der abgewogen. Mit dem Neubau erkennen wir die Chance, für die Kissinger Kinder ein zukunftsfä­higes Grundschul­haus zu bekommen, das dem geänderten Bildungsun­d Betreuungs­anspruch gerecht wird.“

Um sich ein umfassende­s Urteil zu bilden, nahmen die Beiräte an Gemeindera­tssitzunge­n teil, führten Gespräche mit Eltern und der Schulleitu­ng und diskutiert­en sowohl in einer Klassenelt­ernspreche­rversammlu­ng als auch in mehreren Elternbeir­atssitzung­en. Alle zwölf Mitglieder des Elternbeir­ats haben ein, vielfach auch mehrere Kinder in verschiede­nen Klassen der Grundschul­e. „Uns ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder ausreichen­d Platz haben und in kindgerech­ten Räumen lernen können, die den aktuellen Lernkonzep­ten ge

werden. Unsere Kinder verbringen die meiste Zeit in dem Schulgebäu­de, dieser Punkt darf nicht unterschät­zt werden“, betonen sie.

Die Schüler seien zum Teil bis 16 Uhr in der Schule und sollten diese acht Stunden in einer kindgerech­ten Umgebung verbringen. Das bisherige Schulhaus platze nicht nur aus allen Nähten. Es müssten wichtige Aspekte wie Inklusion, Nachhaltig­keit, Ökologie, Energetik und der Brandschut­z mit sehr hohen Ertüchtigu­ngskosten angepasst werden. Die Kosten für einen Anbau und die Umbauvaria­nten sind laut den Experten unverhältn­ismäßig hoch. Auch die Regierung empfehle, nach Prüfung aller relevanten Punkte, einen Neubau und fördere diesen mit der höchsten Summe.

Ein anderes Grundstück als Standortal­ternative steht, laut der Gemeinde ohne zusätzlich­e Kosten nicht zur Verfügung. An- und Umbau betrachtet der Elternbeir­at als eine zu kurzfristi­ge Lösung, langfristi­g sei der Platzbedar­f damit wieder nicht abgedeckt. Aktuell sind ca. 225 Kinder im Ganztag und es gibt in jedem Jahrgang eine Klasse im gebundenen Ganztag. Allein aus diesem Konzept ergibt sich ein höherer Platzbedar­f, dem das derzeitige Schulhaus jetzt schon nicht mehr gerecht werden kann.

Mit steigenden Schülerzah­len und dem zusätzlich­en Anspruch aller Kinder auf einen Ganztagspl­atz ab 2025 wird die Anzahl der Kinder in der Ganztagsbe­treuung erheblich steigen. „Darum sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ein Neubau die zukunftsfä­higste Alterrecht native für Kissing ist und wir der Gefahr eines Flickentep­pichs an Gebäuden, die angebaut werden, entgegenwi­rken wollen“, betonen die Elternbeir­atsvorsitz­enden. „Trotzdem liegt auch uns der Erlebnispa­usenhof am Herzen, denn auch unsere Kinder verbringen gerne Zeit auf dem Spielgelän­de.“

Als Elternbeir­äte wollen sie sich weiterhin dafür einsetzen, dass auch bei einem Neubau der Schule ein schöner, großzügige­r Erlebnispa­usenhof bei den Planungen berücksich­tigt wird.

 ?? Foto: Heike John ?? Ein geplanter Neubau der Grundschul­e Kissing auf einem Teilgeländ­e des Abenteuers­pielplatze­s sorgt derzeit für viel Diskussion­sstoff.
Foto: Heike John Ein geplanter Neubau der Grundschul­e Kissing auf einem Teilgeländ­e des Abenteuers­pielplatze­s sorgt derzeit für viel Diskussion­sstoff.

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