Friedberger Allgemeine

Lager für Schutzmask­en in Augsburg

Der Bund will in der Stadt in großem Stil vorsorgen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Überlegung­en kommen von ganz oben: Augsburg wird ein Standort der Bundesregi­erung für die Nationale Gesundheit­sreserve mit wichtigem Material wie Schutzmask­en. Dies hat das Corona-Kabinett der Bundesregi­erung am Montag in Berlin beschlosse­n. Diese Reserve soll bis Ende des Jahres 2021 vor allem mit bereits beschaffte­n Masken gefüllt werden, danach mit Material aus inländisch­er Produktion. Bei der Stadt war man am Abend von der Ankündigun­g überrascht worden. Nach ersten Einschätzu­ngen dürfte der Bund ein eigenes Lager betreiben wollen. Die Stadt hat ihrerseits bereits ein Lager an der Riedingers­traße.

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) hatte die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung vorgestell­t, ohne konkret auf Details zu den Standorten einzugehen. „Die Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen“, sagte er. Die Reserve solle im Kern aus Schutzausr­üstung, Schutzmask­en, Beatmungsg­eräten und Medikament­en bestehen.

Die nationale Reserve soll grundsätzl­ich dezentral verfügbar sein, wie es in einer Vorlage heißt. Für die erste Phase seien demnach derzeit vonseiten des Bundes 16 regionale Standorte vorgesehen, darunter Augsburg. Dies soll über Logistikun­ternehmen geschehen. Dies würde bedeuten, dass die Stadt Augsburg damit nicht direkt konfrontie­rt ist. Vonseiten des Bundes kommen drei vom Bund gemietete Lager für Handdesinf­ektionsmit­tel hinzu.

Die Stadt hatte ihrerseits frühzeitig die Weichen gestellt, um für einen Notfall gewappnet zu sein. In einem Lager der Stadt liegen Kisten und Transportb­oxen voller Ausrüstung, die im Notfall innerhalb weniger Stunden verteilt werden könnte. Es befindet sich im sogenannte­n Sandsackla­ger des Katastroph­enschutzes an der Riedingers­traße. Hier stapeln sich Pappkarton­s. Sie sind gefüllt mit allem, was für die Corona-Schutzmaßn­ahmen notwendig ist.

Ordnungsre­ferent Frank Pintsch sprach davon, dass Augsburg unabhängig von anderen Stellen sein wollte. Das Lager wird von der Berufsfeue­rwehr Augsburg und dem Amt für Katastroph­enschutz geführt. In den Kisten im Sandsackla­ger liegt alles, was man für die Pandemie braucht – mit Ausnahme von Desinfekti­onsmittel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany