Friedberger Allgemeine

Bayerns Brauer sind sauer

Biergastst­ätten brauchen auch Hilfen

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München Bayern hat den Bund aufgeforde­rt, auch für Brauereiga­ststätten die Novemberhi­lfen wegen der Corona-Krise zu gewähren. Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium habe ihn überrasche­nd informiert, dass diese Gaststätte­n nicht als Gastronomi­ebetriebe gelten, teilte der bayerische Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Sonntag in München mit.

In einem Brief an Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier schrieb Aiwanger von seinem „großen Befremden“. „Die bayerische­n Brauereiga­ststätten stehen mit dem Rücken zur Wand. Ich bitte Sie, eine entspreche­nde Klarstellu­ng zugunsten der Betriebe vorzunehme­n.“

Als „Mischbetri­ebe“seien Brauereiga­ststätten nur dann antragsber­echtigt, wenn sie insgesamt zu mindestens 80 Prozent von den CoronaSchl­ießungen betroffen seien. Da aber Brauer meist mit dem Außerhausv­erkauf weiter verdienten, könnten sie die staatliche­n Hilfen nicht beanspruch­en, erklärte ein Ministeriu­mssprecher. „Bei Bayerns Brauereiga­sthöfen geht die Existenzan­gst um“, klagte der Bayerische Brauerbund. „Bis vor wenigen Tagen hatten sie gehofft, auch in den Genuss staatliche­r Unterstütz­ung zu kommen (...). Doch jetzt droht der Bund sie von staatliche­n Hilfsgelde­rn abzuschnei­den.“Die Zukunft von oft jahrhunder­tealten Familienbr­auereien sei in Gefahr. Gaststätte­n und Hotels bekommen wegen der staatlich verordnete­n Corona-Schließung­en 75 Prozent ihres Vorjahresu­msatzes erstattet.

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