Lichterketten und Kettensägen
Vielleicht war alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände. Jedenfalls ist es jetzt so: Beim Schmücken des Christbaums auf dem Marktplatz im oberpfälzischen Amberg war irgendwann noch ein Stück Baum übrig – aber keine Lichterkette mehr. Und so ist das Bäumerl jetzt untenrum – nun ja – eben ein bisserl nackig. Die Ketten-Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten: Kein Problem sei so groß, dass man es nicht mit einer Kettensäge kürzen könnte, schreiben die einen. Die anderen spötteln, dass das Ganze wie ein lieblos übergezogenes Verhüterli aussehe ...
Leicht hat er’s ja nicht, der Tannenbaum. Den einen ist er zu lang, den anderen zu kurz. Mal ist er zu stachlig, dann nadelt er zu viel. Und dann noch der ganze Krimskrams, den man ihm anhängt: fliegende Schweinchen, Dackel mit Nikolausmütze, blinkende Dinosaurier und – oh weh, oh weh – Lametta, das des Baumes Nadelpracht in eine Discofrisur verwandelt. Als wäre das nicht schon genug der Schmach: Manchmal wird das arme Bäumchen einfach als Diebesgut ruppig in einen Kofferraum gestopft. So geschehen vor wenigen Tagen im Landkreis Cham. Dort hat ein 69 Jahre alter Mann gleich fünf Weihnachtsbäume von einer Plantage geklaut.
Am anderen Ende der Welt, nämlich in Australien, scheint der Christbaum mehr Glück zu haben – weil er dort nämlich höchst possierlichen Besuch bekommt. Eine Frau aus Adelaide entdeckte neben all den Kugeln und Kerzen einen – kein Scherz – echten Koalabären im Baum. Das flauschige Bärchen war durch die offene Tür in die Wohnung marschiert und auf den Baum geklettert. Der Bär wurde dann vom Koala-Rettungsdienst zurück in die Natur gebracht. Eine Verkettung wirklich glücklicher Umstände.