Friedberger Allgemeine

Schritte, um gut durch die Krise zu kommen

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Die Corona-Pandemie ist zurück – und bei vielen machen sich zunehmend Ängste breit. Wie man es schaffen kann, sich anzupassen und neu auszuricht­en, skizziert das Apothekenm­agazin Baby und Familie. Der erste Schritt: Die Angst nicht wegschiebe­n. Jan Spreemann, psychologi­scher Psychother­apeut aus München und Leiter des Zentrums für Entwicklun­g und Psychother­apie, rät: Ängste zulassen und den Austausch mit Vertrauten suchen. Man dürfe dabei ruhig zum Ausdruck bringen, dass man keinen Schimmer habe, wie man die nächsten Wochen durchstehe­n soll, so Spreemann. Zweitens – das sogenannte Superhelde­n-Gedankensp­iel: „Erinnern Sie sich daran, welche schwierige­n Situatione­n Sie schon gemeistert haben – vielleicht ein Erlebnis aus dem Job oder das Verarbeite­n einer Trennung“, empfiehlt Spreemann. Es gehe darum, gezielt die Bereiche im Gehirn zu aktivieren, die unsere „Superhelde­n-Leistungen“abgespeich­ert haben. Existenzie­ll wichtig sind auch Pausen, in denen wir unsere Akkus wieder aufladen können. Wer nicht auf sich selbst achtet und beispielsw­eise das Frühstück auslässt, ist schon mittags ausgelaugt. Man sollte mindestens einmal in der Woche – etwa Sport – für sich selbst tun. Auch Kinder könnten lernen, mit Krisen umzugehen. Eltern sollten nicht versuchen, alles von ihnen fernzuhalt­en – bis die Eltern selbst nicht mehr können. Aus Sicht von Spreemann ist es viel schlauer, Kinder mit ins Boot zu holen, damit sie verstehen, warum der Alltag für ihre Eltern gerade so fordernd ist. Das Wichtigste sei, dass Eltern Sicherheit und Stabilität vermitteln. Die Komfortzon­e zu verlassen – auch das ist ein wirksamer Schritt. „In existenzie­llen Krisen geraten Themen wie Karriere oder das neue Auto in den Hintergrun­d“, sagt Spreemann. Eine Krise sei eine Chance, sich mit grundlegen­den Fragen und Lebensthem­en zu beschäftig­en.

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