Friedberger Allgemeine

Dortmund vermisst einen Torjäger

Beim Remis in Frankfurt fehlt Haaland überall – ein 16-Jähriger soll ihn ersetzen

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Frankfurt am Main Erling Haaland wird bei Borussia Dortmund im Titelkampf schon jetzt schmerzlic­h vermisst. Der Ausfall des verletzten Mittelstür­mers bremste die Angriffswu­cht des Vizemeiste­rs beim mageren 1:1 in Frankfurt merklich – zumal die gewagten personelle­n Rochaden von Trainer Lucien Favre in der Offensive nicht aufgingen. „Natürlich weiß man, wie wichtig Erling ist. Seine Läufe in die Tiefe fehlen uns“, sagte Favre.

Eine Rückkehr des norwegisch­en Nationalsp­ielers in diesem Jahr schloss Lizenzspie­lerchef Sebastian Kehl aus. „Erling ist insgesamt ein sehr optimistis­cher Mensch, deshalb wird er bald zurückkomm­en. Aber in diesem Jahr sind die Wahrschein­lichkeiten

nicht mehr gegeben“, stellte Kehl klar.

Ohne Haaland muss der BVB zusehen, dass er bis Weihnachte­n im Meisterren­nen der Fußball-Bundesliga nicht an Boden verliert. „Wir brauchen einen Mittelstür­mer. Wir haben ihn schon gegen Lazio Rom vermisst“, sagte Torwart Roman Bürki. Auch im Champions-League-Duell mit den Italienern hatte es für die Dortmunder nur zu einem 1:1 gereicht. „Wir können nicht immer 3:0 oder 4:0 gewinnen. Das müssen wir akzeptiere­n“, konterte Favre kritische Fragen zur mangelnden Durchschla­gskraft.

Die Probleme waren allerdings auch ein wenig hausgemach­t. Marco Reus schmorte 90 Minuten lang auf der Bank, was Favre mit der hohen Belastung begründete. Sein Versuch mit Julian Brandt als Haaland-Vertreter erwies sich eine Halbzeit lang als untauglich, weshalb der BVBTrainer den Nationalsp­ieler mit Wiederbegi­nn ins Mittelfeld zurückzog und dafür den erst 16 Jahre alten Youssoufa Moukoko als einzige Spitze brachte.

Mit dem unbekümmer­ten Youngster veränderte sich die Statik des Spiels, auch wenn er in seinem ersten 45-Minuten-Auftritt noch kein entscheide­nder Faktor war. Warum der Vizemeiste­r meistens erst nach dem Wechsel in Schwung kommt, bleibt ein Rätsel. Nur drei der bisher 22 Bundesliga­tore gelangen in der ersten Halbzeit. „Ich sehe natürlich auch die Statistik. Es ist schwer, zu erklären“, sagte Favre.

Die Schwarz-Gelben liegen damit weiter vier Zähler hinter dem Spitzenrei­ter aus München. Trotz der Sturm-Flaute erwägt der Vizemeiste­r keinen Winter-Einkauf auf dieser Position. „Ich denke nicht, dass wir Verstärkun­g holen“, sagte Favre. Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr von Haaland im neuen Jahr.

Tore

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