Friedberger Allgemeine

Schnee Chaos bremst Alpine

Während die Frauen in St. Moritz gar nicht fahren konnten, hoffen die Männer in Santa Caterina auf einen verspätete­n Start heute

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Santa Caterina Valfurva Kopf in den Schnee, Beine in die Höh’! Mit einem Instagram-Schnappsch­uss blödelten die deutschen Skirennfah­rer ihren Ärger über die Planänderu­ng in Santa Caterina einfach weg. Weil der zweite Riesenslal­om in den italienisc­hen Alpen am Sonntag nach heftigen Schneefäll­en um 24 Stunden verschoben wurde, müssen Stefan Luitz, Alexander Schmid und Julian Rauchfuß für ihre zweite Chance auf Spitzenplä­tze einen Tag länger bleiben.

Nach dem ersten Rennen am Samstag mit Rang elf durch Schmid und einem Ausfall im Finale von Luitz trauen sich die beiden Techniker im DSV-Team die Top Ten am Montag absolut zu – wenn denn das Wetter mitspielt. Der alpine Saisonauft­akt war vor allem durch die Corona-Umstände samt Dauer-Testungen und der Sorge vor Quarantäne-Folgen geprägt, nun grätscht ein altbekannt­er Unsicherhe­itsfaktor rein: der Winter. Wegen des vielen Neuschnees sei die Sicherheit in der Gemeinde Valfurva nicht zu gewährleis­ten gewesen, hieß es am Sonntag.

Den Damen in St. Moritz wurden gleich beide Super-Gs am Wochenende gestrichen. Im Schweizer Engadin setzten die Behörden eine Lawinenwar­nung ab, der LuxusSkior­t sperrte daraufhin alle seine Pisten. „Das hat natürlich oberste

Priorität, da brauchen wir gar nicht zu diskutiere­n“, sagte der DamenRennc­hef Peter Gerdol. Angesichts der privilegie­rten Situation, trotz Corona noch Wettkämpfe betreiben zu dürfen, klagten die Betroffene­n nicht über die Absagen.

„Wir leben in den Bergen und arbeiten jeden Tag mit dem Schnee. So etwas kann passieren, die Sicherheit hat Priorität“, sagte Gerdol. „Kein Problem.“Die Unwägbarke­iten einer Freiluftsp­ortart hatten schon am Samstag die deutschen Männer im ersten Riesenslal­om von Santa Caterina erlebt.

Bei heftigem Schneetrei­ben fanden sie den Weg in die Top Ten nicht. Während Schmid mit einem elften Platz zufrieden war, ärgerte sich Luitz, 28, über den Ausfall im Finale. Der Allgäuer war bei einem Rechtsschw­ung weggerutsc­ht und hatte dann keine Chance mehr, sich im Kurs zu halten. Immerhin vermied er einen gröberen Sturz und eine Verletzung.

„Schade“, sagte Bundestrai­ner Christian Schwaiger zum Ausfall, „da ist ihm ein dummer Fehler passiert. Aber man muss riskieren, um nach vorne zu kommen. Nur so kommt man voran.“Schmid, 26, war mit dem Selbstvert­rauen eines dritten Rangs im Parallel-Event von Lech/Zürs angereist und wertete Platz elf beim Überraschu­ngssieg des Kroaten Filip Zubcic als Schritt in die richtige Richtung. „Mein Ziel sind die Top Ten, dem komme ich immer näher. Es fehlt nicht viel. Ich muss mit dem elften Platz superzufri­eden sein und das bin ich auch“, sagte er in der ARD. Und die Laune im kleinen Team des Deutschen Skiverband­s (DSV) schien prächtig vor dem Riesenslal­om am Montag (10/13 Uhr/BR). Weil sie kein Rennen zu fahren hatten, hockten sich Schmid, Luitz und Rauchfuß am Sonntag für ein Jux-Video in die Schaufel eines kleinen Radladers. Das Grinsen hinter den Masken war nicht zu übersehen.

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Foto: dpa War mit seinem elften Platz im Riesen slalom in Santa Caterina Valfurva zufrie den: der Allgäuer Alexander Schmid.

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