Gaswerk Areal bekommt bald einen Neubau
Die Stadtwerke errichten 2021 ein Gebäude mit Räumen für Bandproben. Die Pläne wurden geändert
Die Stadtwerke werden Anfang kommenden Jahres auf dem Gaswerkareal mit den Arbeiten für einen Neubau beginnen, in dem Bands Übungsräume finden. Das Gebäude soll Ende 2021 fertiggestellt werden, sodass dann ein Teil der noch im Kulturpark West auf dem Reese-Areal ansässigen Künstler eine neue Bleibe hat.
Die Corona-Pandemie ändere nichts an diesem Zeitplan, so die Stadtwerke. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Stadtwerke bei einigen Baufirmen auf dem Gaswerkareal bereits vergebene Aufträge rückabwickeln wollen. Die Stadtwerke bestätigen dies. Zu den Kosten der Rückabwicklung gibt es keine Angaben. Man sei aktuell noch in Gesprächen, heißt es.
Grund für die Änderungen sei aber nicht, dass man bei der Weiterentwicklung des Areals auf die Bremse trete, sondern seit Längerem bekannte Umplanungen, betont Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg.
In der Tat hatten die Stadtwerke bereits im August verlautbart, das historische „Reinigergebäude“, das früher bei der Gasherstellung eine Rolle spielte, entgegen ursprünglicher Überlegungen nicht für Bands herzurichten, sondern dort lieber Firmen der Kreativbranche unterzubringen. Grund, so Fergg, sei, dass das historische Gebäude nur schwierig mit den Bedürfnissen von Bands in Einklang zu bringen gewesen wäre. „Optimaler ist hier ein Neubau, der von Grund auf für die Bedürfnisse der Bands geplant werden kann“, so Fergg. Ins Reinigergebäude sollen im Zuge einer „Haus-in-Haus-Lösung“Start-ups und Kreativfirmen einziehen, die Mietzahlungen bringen.
„Natürlich hat Corona auch an der wirtschaftlichen Situation der swa deutliche Spuren hinterlassen. Alle Ausgaben werden deshalb sorgfältig geprüft“, so Fergg zur Frage, ob die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einnahmeausfälle sich aufs Gaswerk auswirken. Ob von den mittelfristig geplanten
Investitionen in den nächsten Jahren alle im geplanten Zeitraster stattfinden könnten, sei aktuell nicht absehbar. Allerdings sei bei einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro ohnehin von Anfang an klar gewesen, dass es sich um einen „Marathonlauf“handle. Man bekenne sich ganz klar zum Vorhaben, das
Gaswerk zum Kreativ-Areal zu machen, so Fergg.
Die Eröffnung des Reinigergebäudes für Firmen ist für das Jahr 2023 geplant. Welche Auswirkungen Corona auf den Kreativzweig – von Werbeagenturen bis hin zum Künstlerbedarf – habe, sei nicht absehbar, so die Stadtwerke. Womöglich
ergäben sich aber für Start-ups auch neue Geschäftsideen. Zudem betreffe die Pandemie, die irgendwann auch wieder ausgestanden sein werde, nicht alle Zweige innerhalb der Kreativbranche gleichermaßen. „Klar ist, dass sich Investitionen in neue Gebäude für Unternehmen der Kulturwirtschaft für uns lohnen müssen. Ohne entsprechende Nachfrage werden wir deshalb nicht in neue Gebäude investieren“, so Fergg zum langfristigen Vorgehen.
Auf dem Gaswerk-Areal entstand in den vergangenen Jahren im neu sanierten Ofenhaus eine Interimsspielstätte fürs Theater sowie neue Räume für die Künstler des Kulturparks West (der selbst verwaltete Kulturpark arbeitet aber auch an eigenen Ersatzräumen für die zum Abriss stehenden Reese-Gebäude) und ein Parkhaus. In den kommenden Jahren sind weitere Neubauten für die Kreativbranche geplant, etwa an der August-Wessels-Straße oder im Bereich der Teleskop-Gasbehälter. Auch der große Scheibengasbehälter soll genutzt werden.