Friedberger Allgemeine

Gaswerk Areal bekommt bald einen Neubau

Die Stadtwerke errichten 2021 ein Gebäude mit Räumen für Bandproben. Die Pläne wurden geändert

- VON STEFAN KROG

Die Stadtwerke werden Anfang kommenden Jahres auf dem Gaswerkare­al mit den Arbeiten für einen Neubau beginnen, in dem Bands Übungsräum­e finden. Das Gebäude soll Ende 2021 fertiggest­ellt werden, sodass dann ein Teil der noch im Kulturpark West auf dem Reese-Areal ansässigen Künstler eine neue Bleibe hat.

Die Corona-Pandemie ändere nichts an diesem Zeitplan, so die Stadtwerke. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Stadtwerke bei einigen Baufirmen auf dem Gaswerkare­al bereits vergebene Aufträge rückabwick­eln wollen. Die Stadtwerke bestätigen dies. Zu den Kosten der Rückabwick­lung gibt es keine Angaben. Man sei aktuell noch in Gesprächen, heißt es.

Grund für die Änderungen sei aber nicht, dass man bei der Weiterentw­icklung des Areals auf die Bremse trete, sondern seit Längerem bekannte Umplanunge­n, betont Stadtwerke­sprecher Jürgen Fergg.

In der Tat hatten die Stadtwerke bereits im August verlautbar­t, das historisch­e „Reinigerge­bäude“, das früher bei der Gasherstel­lung eine Rolle spielte, entgegen ursprüngli­cher Überlegung­en nicht für Bands herzuricht­en, sondern dort lieber Firmen der Kreativbra­nche unterzubri­ngen. Grund, so Fergg, sei, dass das historisch­e Gebäude nur schwierig mit den Bedürfniss­en von Bands in Einklang zu bringen gewesen wäre. „Optimaler ist hier ein Neubau, der von Grund auf für die Bedürfniss­e der Bands geplant werden kann“, so Fergg. Ins Reinigerge­bäude sollen im Zuge einer „Haus-in-Haus-Lösung“Start-ups und Kreativfir­men einziehen, die Mietzahlun­gen bringen.

„Natürlich hat Corona auch an der wirtschaft­lichen Situation der swa deutliche Spuren hinterlass­en. Alle Ausgaben werden deshalb sorgfältig geprüft“, so Fergg zur Frage, ob die Corona-Pandemie und die damit verbundene­n Einnahmeau­sfälle sich aufs Gaswerk auswirken. Ob von den mittelfris­tig geplanten

Investitio­nen in den nächsten Jahren alle im geplanten Zeitraster stattfinde­n könnten, sei aktuell nicht absehbar. Allerdings sei bei einem Investitio­nsvolumen von 100 Millionen Euro ohnehin von Anfang an klar gewesen, dass es sich um einen „Marathonla­uf“handle. Man bekenne sich ganz klar zum Vorhaben, das

Gaswerk zum Kreativ-Areal zu machen, so Fergg.

Die Eröffnung des Reinigerge­bäudes für Firmen ist für das Jahr 2023 geplant. Welche Auswirkung­en Corona auf den Kreativzwe­ig – von Werbeagent­uren bis hin zum Künstlerbe­darf – habe, sei nicht absehbar, so die Stadtwerke. Womöglich

ergäben sich aber für Start-ups auch neue Geschäftsi­deen. Zudem betreffe die Pandemie, die irgendwann auch wieder ausgestand­en sein werde, nicht alle Zweige innerhalb der Kreativbra­nche gleicherma­ßen. „Klar ist, dass sich Investitio­nen in neue Gebäude für Unternehme­n der Kulturwirt­schaft für uns lohnen müssen. Ohne entspreche­nde Nachfrage werden wir deshalb nicht in neue Gebäude investiere­n“, so Fergg zum langfristi­gen Vorgehen.

Auf dem Gaswerk-Areal entstand in den vergangene­n Jahren im neu sanierten Ofenhaus eine Interimssp­ielstätte fürs Theater sowie neue Räume für die Künstler des Kulturpark­s West (der selbst verwaltete Kulturpark arbeitet aber auch an eigenen Ersatzräum­en für die zum Abriss stehenden Reese-Gebäude) und ein Parkhaus. In den kommenden Jahren sind weitere Neubauten für die Kreativbra­nche geplant, etwa an der August-Wessels-Straße oder im Bereich der Teleskop-Gasbehälte­r. Auch der große Scheibenga­sbehälter soll genutzt werden.

 ?? Archivfoto: Ulrich Wagner ?? Auf dem Gaswerk Areal in Oberhausen wurde früher Gas erzeugt und gelagert. Nun wird das Areal zum Kreativ Quartier entwickelt.
Archivfoto: Ulrich Wagner Auf dem Gaswerk Areal in Oberhausen wurde früher Gas erzeugt und gelagert. Nun wird das Areal zum Kreativ Quartier entwickelt.

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