Friedberger Allgemeine

Den neuen Waldkinder­garten leitet ein Mann

Die Situation bei Betreuungs­plätzen in Mering ist angespannt. Daher hat beim Sommerkell­er ein Waldkinder­garten den Betrieb aufgenomme­n. Wie läuft das mitten im Winter?

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Heike Scherer, Mering. Es war ein langwierig­er Weg, bis der Waldkinder­garten in Mering eröffnen konnte. Vier Kinder werden dort bislang betreut. Der Leiter ist ein Mann. Der 30-jährige Erzieher Christian Wenzel war bislang im Waldkinder­garten Machtlfing bei Andechs tätig und weiß, dass ein Waldkinder­garten eine ganz besondere Einrichtun­g ist. „Kinder lernen Achtsamkei­t und Naturverbu­ndenheit kennen“, sagt er – und berichtet, wie das Projekt mitten im Winter angelaufen ist.

Der Waldkinder­garten startete auf einem Interimsge­lände beim alten Trachtenhe­im im Sommerkell­er. Künftig soll er dann nahe Baierberg untergebra­cht sein. Die Betreuung beginnt um 7.30 und endet um 14.30 Uhr. Mit einem Morgenkrei­s im Jugendhaus, bei dem Adventsges­chichten erzählt und Lieder gesungen werden, startet der Tag. Nach der Brotzeit machen sich die Kinder mit den Betreuern auf den Weg zum Gelände am alten Trachtenhe­im. Für das Mittagesse­n, das die Kinder derzeit noch selbst mitbringen, laufen sie wieder zurück zum Jugendheim.

In ihren warmen Schneeanzü­gen erkunden die Kinder an diesem Tag mit Christian Wenzel, Simon Deutsch und Steffi Schweiger das Areal. Am Morgen haben sie im Jugendraum der evangelisc­hen Kirche, die als Träger der Einrichtun­g fungiert, Lieder gesungen. Pfarrerin Carola Wagner und Bürgermeis­ter Florian Mayer freuen sich, dass sich die lange Suche gelohnt hat. Die Kinder fühlen sich sehr wohl und genießen es, viel Zeit in der freien Natur zu verbringen und Neues zu entdecken.

In der ersten Woche zeigte Wenzel den Kindern das Areal. Mit Ferngläser­n und Lupen erkundeten sie das Gelände, sammelten Kastanien und lasen Bücher. „Die Streithörn­chen“vermittelt­en die Botschaft, dass es schön ist, etwas zu teilen und Streit oft unnötig ist. „Kinder freuen sich, wenn sie Kleinigkei­ten entdecken. In unserer ersten Woche haben wir Schneckene­ier gefunden und sie mit der Lupe genau betrachtet“, erzählt der Meringer Erzieher.

Außerdem haben die Kinder mit ihren Betreuern einen Adventskra­nz aus Zweigen gebastelt. Die Anhänger aus Ton in Form von Herzen, Sternen und Schneemänn­ern haben sie mit Plätzchena­usstechern selbst gemacht. Für den Bürgermeis­ter, die Pfarrerin und Christina Grauvogl, die das Gelände für den besonderen Kindergart­en zur Verfügung stellte, haben sie Zweige mit Anhängern als Geschenke vorbereite­t.

Als Mutter von zwei Kindern war Grauvogl gleich bereit, ihr Grundstück zur Verfügung zu stellen, und freut sich, dass das Fleckchen, das der beste Platz zum Kastaniens­ammeln ist, belebt wird. „Innerhalb von zwei Minuten waren wir uns einig“, verrät sie. Die Idee, mit dem Waldkinder­garten hier zu beginnen, hatte Gemeinderä­tin Jessica Bader, die dem Kindergart­enausschus­s der evangelisc­hen Kirche angehört. Der ursprüngli­ch geplante Standort im Hartwald war an Zufahrtswe­gen gescheiter­t.

Nach zwei Jahren Suche konnte so das Projekt endlich umgesetzt werden. Bürgermeis­ter Florian Mayer erzählt, dass die Eigentümer des künftigen Geländes in Baierberg ihre Kinder ebenfalls in den Waldkinder­garten schicken möchten. „Endlich haben wir eine Entlastung für die angespannt­e Betreuungs­situation und noch dazu etwas ganz Besonderes“, sagt er erleichter­t.

Carola Wagner schaut einmal pro Woche bei den Kindern vorbei. Als sie mit ihrer Gitarre kam und mit den Kindern sang, waren sie begeistert. Die Pfarrerin dankt all den

Spendern, die von ihr ein kleines Wäldchen aus Holz von der Meringer Schreinere­i Fleig erhalten. Ein vierstelli­ger Betrag sei bereits zusammenge­kommen, der für die Beschaffun­g der Jurten, die den Kindern Schutz vor Wind, Regen und Schnee bieten sollen, und die Toilette des Waldkinder­gartens in Baierberg bestimmt ist.

Da im Meringer Waldkinder­garten noch Plätze frei sind, können sich Interessen­ten bei dem Leiter Christian Wenzel unter der Telefonnum­mer 01573/3219424 melden. Eine Buchung im Kita-Anmeldesys­tem „Little Bird“Mering für den Waldkinder­garten ist trotzdem nötig.

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 ?? Foto: Heike Scherer ?? Christian Wenzel (zweiter von rechts) ist der Leiter des Meringer Waldkinder­gartens, der auf dem Gelände von Christina Grauvogl (rechts) starten konnte. Bürgermeis­ter Flo  rian Mayer (links) freut sich mit Pfarrerin Carola Wagner (zweite von links), dass nach zwei Jahren Suche die Betreuungs­einrichtun­g beginnen konnte.
Foto: Heike Scherer Christian Wenzel (zweiter von rechts) ist der Leiter des Meringer Waldkinder­gartens, der auf dem Gelände von Christina Grauvogl (rechts) starten konnte. Bürgermeis­ter Flo rian Mayer (links) freut sich mit Pfarrerin Carola Wagner (zweite von links), dass nach zwei Jahren Suche die Betreuungs­einrichtun­g beginnen konnte.
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Für dich geöffnet: Montag – Samstag von 7 bis 20 Uhr.
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