Friedberger Allgemeine

FCA kommt nicht ins Spiel

Bei der 1:3-Niederlage haben die Augsburger der TSG Hoffenheim kaum etwas entgegenzu­setzen. Es fehlt an vielem: Ballbesitz, Kontrolle und Kampfgeist

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Sinsheim Die TSG Hoffenheim kann in der Fußball-Bundesliga doch noch gewinnen. Vor allem, weil der FC Augsburg beim 1:3 (1:1) in Sinsheim nie richtig Zugriff aufs Spiel bekam und neben spielerisc­hen Schwächen auch nicht mehr jenen Kampfgeist zeigte, mit der sich die Mannschaft zuletzt noch zweimal einen Punktgewin­n erkämpft hatte. So wurde das Team von Trainer Heiko Herrlich über weite Strecken zum Aufbaugegn­er der TSG.

Denn deutlich stärker unter Druck als der FCA standen in diesem Duell die Hoffenheim­er, die ihre sportliche­n Lorbeeren – abgesehen vom 4:1-Saisonauft­akt gegen den FC Bayern – bisher nahezu ausschließ­lich in der Europa League einheimste­n und dort am Donnerstag den Gruppensie­g festgezurr­t hatten. Diese Überlegenh­eit schien das Team um TSG-Trainer Sebastian Hoeneß nun endlich auch mal in der Bundesliga präsentier­en zu wollen. Denn forsch erspielten sich die Gastgeber ihre ersten Chancen, während Augsburg sich in der eigenen Hälfte festsetzen ließ, mehr reagierte denn agierte und den Gastgebern zu viel Freiraum bot.

FCA-Trainer Herrlich war gezwungen, seine Anfangs-Elf auf vier Positionen im Vergleich zum Freiburg-Spiel zu verändern. Als zweite Sturmspitz­e neben Florian Niederlech­ner baute er auf Michael Gregoritsc­h, nachdem André Hahn positiv auf Covid-19 getestet worden war und sich in Isolation befindet. Im Mittelfeld bekam Gruezo den Vorzug vor Rani Khedira. In der Abwehr kehrte Raphael Framberger nach seiner Sperre auf die rechte Außenverte­idiger-Position zurück, links ersetzte Marek Suchy den verletzt fehlenden Iago. Bis auf eine

Last-Minute-Einwechslu­ng gegen Dortmund war es der erste Saisoneins­atz für den Tschechen.

Trotz seiner geringen Spielpraxi­s lag es nicht an ihm, dass die Augsburger die raffiniert­en langen Bälle der Hoffenheim­er, die vorwiegend der ehemalige Augsburger Kevin Vogt durchs Mittelfeld schickte, nur schwer abwehren konnten. Die Quittung für ihren verhaltene­n Auftakt erhielten sie denn auch schnell. Nach gut 15 Minuten musste Florian Grillitsch nach einer passgenaue­n Flanke von Baumgartne­r im 16er nur noch den Kopf hinhalten – 1:0 für die TSG. Dank einiger reaktionss­chneller Paraden von FCAKeeper Gikiewicz blieb es vorübergeh­end dabei. Bis sich der FC Augsburg endlich ein Herz fasste und sich selbst einmal an Kombinatio­nsfußball heranwagte. Mit durchschla­gendem Erfolg. Gregoritsc­h legte nach einem Zusammensp­iel mit Uduokhai für Daniel Caligiuri auf und der besiegelte mit seinem vierten Saisontor das 1:1 (31.).

Doch nach der Halbzeitpa­use kaum auf dem Feld, folgte der nächste Nackenschl­ag für den FCA. Wenige Sekunden nach Wiederanpf­iff traf erneut der kaum zu bändigende Grillitsch, der diesmal im Alleingang Jeffrey Gouweleeuw mit einem Chip überlupfte und dann zum 2:1 abzog. Wieder rannten die Augsburger einem Rückstand hinterher, wieder mühten sie sich. Doch nur vier Minuten später wurde der Augsburger Kapitän erneut zum Pechvogel. Mit einer geschickte­n Körpertäus­chung umkurvte Bebou nicht nur ihn, sondern auch

Marek Suchy und erhöhte zum 3:1 (50.). Der FCA bekam weiterhin keinen Zugriff mehr. Zu wenig Ballbesitz, zu wenig Ideen, zu wenig Kontrolle. Selbst die Einwechslu­ng von Kreativkop­f Marco Richter verpuffte. Augsburg war bis zum Ende nur noch damit beschäftig­t, die Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen.

Hoffenheim Baumann – Posch, Vogt, Nordtveit, Sessegnon – Rudy (69. Skov), Samassékou – Bebou, Grillitsch, Baum‰ gartner (87. Gacinovic) – Kramaric

FCA Gikiewicz – Framberger (72. Gumny), Gouweleeuw, Suchy, Uduokhai – Strobl, Gruezo – D. Caligiuri, Vargas – Niederlech‰ ner, Gregoritsc­h (61. M. Richter)

Tore 1:0 Grillitsch (17.), 1:1 D. Caligiuri (31.), 2:1 Grillitsch (46.), 3:1 Bebou (50.) Schiedsric­hter Florian Badstübner

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Foto: Uwe Anspach, dpa Das war nix: FCA‰Spieler Felix Uduokhai ist enttäuscht, während sich die Hoffenheim­er mit ihrem stärksten Mann an diesem Tag, dem Zweifach‰Torschütze­n Florian Grillitsch (Zweiter v. r.), freuen.

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