Friedberger Allgemeine

Haushalt: Stadtrat einigt sich auf Sparversio­n

Die städtische­n Finanzen für 2021/22 sind politisch abgesegnet. Die Opposition handelt kleinere Maßnahmen aus, viele Projekte werden aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht realisiert werden

- VON STEFAN KROG

Eine knappe Woche nach Start der Haushaltsb­eratungen im Augsburger Finanzauss­chuss ist der städtische Etat für die beiden kommenden Jahre politisch in trockenen Tüchern. Mit großer Mehrheit stimmten Koalitions- und Opposition­sfraktione­n im Finanzauss­chuss am Dienstag für den Haushaltse­ntwurf von Kämmerer Roland Barth.

Der Etat war in den vergangene­n Tagen in Verhandlun­gen noch etwas modifizier­t worden. An der Grundlinie, dass in den beiden kommenden Jahren wegen der Einnahmeau­sfälle durch Corona mit Ausnahme von Theater- und Schulsanie­rungen kaum etwas neu investiert wird, hat sich nichts geändert. Allerdings werden bisher fürs Jahr 2022 vorgesehen 400.000 Euro, mit der die Stadt Grundstück­e für den Ausbau der Kleinen Ostumgehun­g in Lechhausen kaufen wollte, weitgehend gestrichen. Dieses Geld wird anders aufgeteilt – unter anderem gibt die Stadt mehr Geld aus, um Rad- und Fußwege auszubauen und mehr Bäume zu pflanzen. Geld fließt auch in die Umsetzung des Inklusions­plans, die Jugendsozi­alarbeit oder in die Umrüstung der Straßenbel­euchtung in Richtung energiespa­render LED-Leuchten. Teils handelt es sich aber nur um Beträge von 5000 Euro, die umgeschich­tet werden, und mit denen die Koalition der Opposition wohl Entgegenko­mmen signalisie­ren wollte.

Harte Grundsatzd­ebatten, etwa zur im Haushalt auch vorgesehen­en Verschuldu­ng für die Theatersan­ierung, blieben zunächst aus. Sozialfrak­tions-Vorsitzend­er Florian Freund kündigte für den Dezember-Stadtrat noch eine grundsätzl­ichere Erklärung an. Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) sagte, das Klima in den Verhandlun­gen zeuge davon, dass sich alle Stadträte bewusst seien, gemeinsam in der Verantwort­ung zu stehen. CSUStadtra­t

Ralf Schönauer sprach von einem „kollegiale­n Umgang“, Grünen-Stadträtin Franziska Wörz von einem „insgesamt guten Paket, in dem sich alle wiederfind­en können“.

Die von Sozialfrak­tion und Bürgerlich­er Fraktion geforderte­n Maßnahmen in den Stadtteile­n, die die Stadt in die kommenden Jahre geschoben hat, werden nicht vorgezogen. Gegen drei Stimmen von Sozialund bürgerlich­er Fraktion wurden keine Planungsmi­ttel für den Umbau der Bgm.-Aurnhammer-Straße (Göggingen) und die Sanierung der Diebelbach­straße aufgenomme­n. Auch ein schnellere­r Umbau des Platzes bei St. Michael in Pfersee wird nicht kommen. Freund sagte, für die Stadtteile wäre ein Signal wichtig gewesen, gleichwohl sei der Kompromiss ein „Paket, das sich sehen lassen kann“. Die Koalition konterte in Sachen Stadtteile. „Diese Projekte sind uns nicht minder wichtig und wir stehen hinter jedem Stadtteilp­rojekt. Aber aus finanziell­en Gründen können wir sie nicht vorziehen“, so CSU-Fraktionsc­hef Leo Dietz. Auch GrünenFrak­tionschefi­n Verena von Mutius sagte, dass die Stadtteile wichtig seien, man angesichts der angespannt­en Haushaltla­ge aber Prioritäte­n setzen müsse.

Um das Kompromiss-Paket fix zu machen, sprachen Koalitions­fraktionen

mit den Vertretern der Opposition am Montag um die zwei Stunden im kleinen Kreis. Die AfD war nicht mit eingebunde­n. Stadtrat Friedrich Baur sagte, er habe kein Problem damit, allerdings sei im Haushalt insgesamt kein Einsparwil­le erkennbar, wenn man sich die laufenden Ausgaben ansehe. Baur stimmte als einziger Stadtrat im Ausschuss gegen den Haushalt.

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Foto: Peter Fastl Für den Umbau der Bgm.‰Aurnhammer‰Straße in Göggingen werden im nächsten Doppelhaus­halt keine Planungsmi­ttel zur Verfügung gestellt.

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