Friedberger Allgemeine

Ein Rätsel

Die schnellen Gegentore beim 1:3 in Hoffenheim kann niemand erklären

- VON ROBERT GÖTZ

Als FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz in der leeren Arena der TSG 1899 Hoffenheim auf seine InterviewT­ermine direkt nach der 1:3-Niederlage wartete, da wurden auf der riesigen Video-Leinwand noch einmal die Tore der Partie abgespielt.

Das 0:1 durch Florian Grillitsch (16.), als Felix Uduokhai den Österreich­er aus den Augen verlor, den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich durch Daniel Caligiuri (31.) und dann auch noch den Hoffenheim­er Doppelschl­ag in der 46. und 50. Minute, als wiederum Grillitsch und Ilhas Bebou das Spiel mit dem 2:1 und 3:1 entschiede­n.

Gerade der partielle Tiefschlaf zu Beginn der beiden Hälften konnte der beste Augsburger Spieler gar nicht nachvollzi­ehen. „Knackpunkt­e waren jeweils der Beginn der ersten und vor allem der Beginn der zweiten Halbzeit. Da haben wir als Mannschaft jeweils nicht gut verteidigt. Die drei Gegentore passieren viel zu einfach, das Spiel müssen wir aber schnell abhaken, um es gegen Schalke wieder besser zu machen.“

Das fordert auch Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter vor dem

Duell mit dem Schlusslic­ht und mit Ex-Trainer Manuel Baum am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in der WWKArena: „Wir müssen uns wieder straffen. Auf den zwölf Punkten dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir brauchen wieder eine geschlosse­ne gierige Leistung, um die Punkte wieder einzufahre­n. Die Mannschaft hat keine gute Leistung gezeigt und ist jetzt gefordert, eine Reaktion zu zeigen. Wir müssen gegen den Trend ankämpfen und uns wieder ein Erfolgserl­ebnis erkämpfen.“

Zumal am Mittwoch in einer Woche

mit dem Auswärtssp­iel in Bielefeld (20.30 Uhr/Sky) die nächste Partie gegen ein Kellerkind wartet.

Dass sein Team in Hoffenheim das Spiel nach der Halbzeit so schnell aus der Hand gegeben hat, ist für Reuter „ein Rätsel. Es ist unvorstell­bar, dass man, wenn man sich in der zweiten Phase der ersten Halbzeit so ins Spiel zurückkämp­ft und wieder offen gestaltet, rausgeht und die ersten Minuten dermaßen verpennt. Auch wenn Hoffenheim es richtig gut gemacht hat, sie waren in der Schnittste­lle und sie haben mehr zweite Bälle gewonnen, haben wir ein Stück weit naiv verteidigt.“

Die nach dem Ausfall von Linksverte­idiger Iago neu zusammenge­stellte Viererkett­e mit Raphael Framberger, Jeffrey Gouweleeuw, Marek Suchy und Felix Uduokhai als Iago-Ersatz auf der ungewohnte­n linken Außenbahn funktionie­rte diesmal gar nicht. Gerade die Routiniers Gouweleeuw und Suchy machten bei den Gegentreff­ern zwei und drei keine gute Figur. Doch Reuter nahm das ganze Team in die Pflicht. „Man verteidigt als Mannschaft, und da haben wir die Räume viel zu groß gelassen.“

An der personelle­n Notlage wird sich wohl auch für das Schalke-Spiel nicht viel ändern. Iago, der sich im Training bei einem Zweikampf eine Zerrung zugezogen hat, wird die kurze Woche wohl nicht reichen, um spielfähig zu werden. Auch Mads Pedersen (muskuläre Probleme) wird nicht zur Verfügung stehen. Vielleicht kann Stürmer Alfred Finnbogaso­n gegen Schalke eingreifen. Doch die Verletzung­ssorgen sind für Reuter kein Entschuldi­gungsgrund: „Jetzt haben dafür andere Spieler die Möglichkei­t, sich reinzuspie­len und sich zu zeigen.“

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Foto: Jan Huebner Ein ratloser FCA‰Torhüter Rafal Gikiewicz in Hoffenheim.

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