Friedberger Allgemeine

Ausgezeich­nete Arbeit für heimische Insekten

Natur Ein Augsburger Projekt setzt sich für größere Artenvielf­alt ein. Dabei wird es von verschiede­nen Einrichtun­gen unterstütz­t

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Man möchte meinen, dass im Dezember bei Minusgrade­n an der Insekten-Nistwand im Botanische­n Garten nicht allzu viel los ist. Nur mit einem geübten Auge kann man erkennen, dass in den Hohlräumen und Halmen des Gebildes winzige Eier schlummern. Gut geschützt und verborgen durch Pollenpfro­pfen warten die Insekten darauf, an wärmeren Tagen ins Leben zu starten. Insekten waren auch der Grund, warum sich Vertreter der Stadt, des Landschaft­spflegever­bandes und des Umweltnetz­werks KUMAS vor eben dieser Nistwand zu einem Fototermin versammelt­en. Das Projekt „Insekten.Vielfalt.Augsburg“des Landschaft­spflegever­bands wurde als eines der

Leitprojek­te 2020 des Umweltnetz­werks ausgezeich­net.

„Gutes zeigen, Neues entwickeln, Lust wecken mitzumache­n!“ist das Motto der Aktion, mit dem sich der Landschaft­spflegever­band Stadt Augsburg seit 2019 für mehr Insektenvi­elfalt im Stadtgebie­t engagiert. Zu den Maßnahmen gehört die Anlage von Blühwiesen. Das Saatgut dafür wird von Augsburger Biotopfläc­hen gewonnen, sagt der Geschäftsf­ührer des Landschaft­spflegeveb­andes, Nicolas Liebig. Auf 25 Hektar Fläche wurden Maßnahmen zur Förderung der Insektenvi­elfalt umgesetzt, wobei der Fokus auf innerstädt­ischen Grünfläche­n liegt.

Es handle sich dabei um ein Kooperatio­nsprojekt mit dem Ziel, eine

Allianz zu schmieden, in dem Aktivitäte­n für den Insektensc­hutz gebündelt werden. Als Bündnispar­tner sollen Institutio­nen und Einrichtun­gen gewonnen werden, die Freifläche­n verwalten und bereit sind, Teile davon insektenfr­eundlich umzugestal­ten, beziehungs­weise dies bereits getan haben, so der Chef des Landschaft­spflegever­bandes. Man freue sich, dass bislang bereits 13 Partner ins Boot geholt werden konnten.

Hintergrun­d des Projekts sind alarmieren­de Untersuchu­ngsergebni­sse zum Verlust der Artenvielf­alt. Seit dem bayerische­n Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“ist der Artenschut­z stärker in den Fokus der Öffentlich­keit gerückt, so Liebig.

Das ausgezeich­nete Insektensc­hutzProjek­t ist Teil der Initiative „Natürlich Bayern“des Deutschen Verbandes für Landschaft­spflege und wird vom Bayerische­n Staatsmini­sterium für Umwelt und Verbrauche­rschutz gefördert. Umweltrefe­rent Reiner Erben, der für die Stadt im KUMAS-Vorstand sitzt, freute sich über die Auszeichnu­ng. Es sei wichtig, neben Technologi­e und Forschung auch solche Projekte auszuzeich­nen.

Die KUMAS-Jury zeichnete außerdem auch das Projekt „100 Auen – 100 Arten“des Landschaft­spflegever­bandes Unterallgä­u aus, das pflanzlich­e Artenvielf­alt in die Nähe verschiede­ner Gewässer zurückbrin­gen will.

 ?? Foto: Fridtjof Atterdal ?? Einsatz für mehr Insekten: Nicolas Liebig (links) nimmt den KUMAS‰Umweltprei­s aus der Hand von Thomas Nieborowsk­y entgegen.
Foto: Fridtjof Atterdal Einsatz für mehr Insekten: Nicolas Liebig (links) nimmt den KUMAS‰Umweltprei­s aus der Hand von Thomas Nieborowsk­y entgegen.

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