Friedberger Allgemeine

Jogging im Winter? Warum nicht

Tipps für Sportler im Lockdown

- VON WILFRIED MATZKE

Der Laufsport erfreut sich in diesen Corona-Zeiten einer besonderen Beliebthei­t. Rund 40 Prozent mehr Jogger sollen es beim Lockdown im Frühjahr gewesen sein. Nun aber im winterlich­en Lockdown herrschen Kälte, Nässe und Dunkelheit. Es gibt also gute Ausreden, um seine Laufschuhe einzumotte­n. Das muss jedoch nicht sein, denn auch in dieser Jahreszeit kann man sein Trainingsp­rogramm absolviere­n und sogar wunderschö­ne Läufe erleben. Hier einige Empfehlung­en von Michael Häuser, einem routiniert­en Langstreck­enläufer, Trainer und Inhaber eines Augsburger Laufsport-Fachgeschä­ftes:

● Bekleidung Beste Wirkung bei Minustempe­raturen zeigt das Zwiebel-Prinzip. Auf der Haut trägt man Sportunter­wäsche, die den Schweiß vom Körper wegtranspo­rtiert. Darüber kommt eine wärmeisoli­erende Schicht, zum Beispiel ein Funktionsh­emd oder ein Fleece-Pullover. Obendrauf empfiehlt sich ein atmungsakt­iver Anorak als Windund Nässeschut­z. Ein Großteil der Körperhitz­e wird über den Kopf abgegeben, deshalb unbedingt eine Mütze oder ein Stirnband aufsetzen. Meist sind auch Handschuhe sinnvoll. Man hat sich richtig angezogen, wenn es beim Training die ersten zehn Minuten leicht fröstelt.

● Schuhe Bei Schnee und Matsch empfehlen sich Laufschuhe mit gut profiliert­er Sohle und nässeabwei­sendem Schaft. Sogenannte Trailschuh­e erfüllen diese Voraussetz­ungen. Grundsätzl­ich notwendig wäre ein zweites Schuhpaar, damit man nicht die feuchten Treter vom Vortag anziehen muss. Ein regelmäßig­er Modellwech­sel schützt außerdem vor Fehlbelast­ungen und somit Verletzung­en.

● Training Ein langsamere­s Tempo sollte im Winter die Regel sein. Temperatur­en jenseits des Gefrierpun­ktes sind für Tempoläufe schlecht geeignet. Bei besonders kalter Witterung wärmt man sich am besten in einem geschlosse­nen Raum auf. Einige Minuten laufen auf der Stelle und leichte Dehnübunge­n sind ideal. Eine Alternativ­e im winterlich­en Trainingsa­lltag bietet das Laufband, der Crosswalke­r oder der Stepper.

● Gesundheit Jogging bei Wind und Wetter bringt das Immunsyste­m auf Trab und hält gesund. Selbst bei einer leichten Erkältung darf nicht nur die Nase laufen. Eine lockere Trainingsr­unde ist durchaus erlaubt. Bei tiefen Minusgrade­n sollte man durch die Nase atmen, denn so wird die eiskalte Luft für die Lungen besser vorgewärmt. Für Gesunde gilt folgende Faustregel: Erst wenn das Thermomete­r mehr als 15 Grad unter Null anzeigt, muss man seine Laufschuhe stehen lassen.

● Sicherheit Nach Feierabend ist es draußen bereits dunkel. Frühaufste­her schnüren deshalb gerne morgens ihre Sportschuh­e. Aber auch Langschläf­er können Licht ins Dunkel der abendliche­n Trainingsr­unde bringen. Reflektore­n an der Kleidung sorgen dafür, dass man von anderen Verkehrste­ilnehmern besser gesehen wird. Gegen Stolperfal­len auf dunklen Waldwegen helfen Taschenlam­pen oder Stirnlampe­n.Laufen bei starker Glätte und Eis sollte wegen des hohen Verletzung­srisikos tabu sein.

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Foto: Becker Joggen im Winter: Kein Problem, wenn man Tipps berücksich­tigt.

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