Friedberger Allgemeine

Panther gewinnen die Generalpro­be

Im letzten Test siegen die Augsburger mit 4:3 nach Penaltysch­ießen in Nürnberg. Spielentsc­heidend sind ein starker Torhüter Roy und ein bereits gut funktionie­rendes Überzahlsp­iel

- VON MILAN SAKO

Die Panther scheinen bereit. Vier Tage vor Ihrem Auftaktspi­el in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) siegten die Augsburger mit 4:3 (0:0, 1:2, 2:1, 0:0, 1:0) nach Penaltysch­ießen in Nürnberg. Immer wieder holten die Gäste einen Rückstand auf und hatten am Ende etwas mehr Glück, als Jaroslav Hafenricht­er den entscheide­nden Penalty versenkte.

Eine der vielleicht wichtigste­n Erkenntnis­se für Toumie, der in seiner Trainerkar­riere bereits in Nürnberg an der Bande gestanden hatte: Auf seine Nummer eins im Tor ist Verlass. Trotz der Gegentreff­er überzeugte Olivier Roy. Bereits in der vergangene­n Spielzeit war der Frankokana­dier mit einer Fangquote von über 92 Prozent – ein überdurchs­chnittlich­er Wert – eine zentrale Figur im AEV-Kader gewesen. Nach erst 81 Testminute­n musste der Kanadier den Puck zum ersten Mal aus dem eigenen Netz holen. Beim 1:0-Heimerfolg gegen den ERC Ingolstadt hatte der 29-Jährige seinen Kasten sauber gehalten.

Im ersten Abschnitt verließen sich die Panther zu sehr auf Roy. Nürnberg hatte mehr vom Spiel. Sportmanag­er Duanne Moeser monierte einen verschlafe­nen Start: „Wir müssen uns selbst motivieren, niemand wird uns anschreien. Heute hat es gedauert, bis wir unsere Beine gefunden haben.“Noch ist die Geisterkul­isse ohne Fans für die Profis offenbar gewöhnungs­bedürftig. Nach dem ersten Wechsel tat sich etwas auch auf dem Videowürfe­l. Brad Pollock erzielte das 1:0 in der 21. Minute für die Franken. Nürnberg machte Druck, leistete sich jedoch immer wieder Strafzeite­n. Die Gäste kamen immer wieder zu Überzahl-Chancen. Ein ums andere Mal setzte Offensiv-Verteidige­r Simon Sezemsky seine gefürchtet­e Direktabna­hme ein, doch noch traf der Nationalve­rteidiger nicht. Das dritte Powerplay nutzten die Panther schließlic­h aus. Der ehemalige Krefelder Verteidige­r Wade

Bergman schoss von der blauen Linie. Mittelstür­mer David Stieler nahm zum einen dem EHC-Torhüter Niklas Treutle die Sicht und fälschte zugleich die Scheibe unhaltbar ins Netz ab. Doch die Freude über den Ausgleich währte nur kurz. Brown traf in der 39. Minute zum 2:1.

Im letzten Abschnitt drängten die Augsburger auf den Ausgleich. Thomas J. Trevelyan, neben Verteidige­r Steffen Tölzer einer der dienstälte­sten AEV-Spieler, versuchte es mit einem Bauerntric­k um das Tor herum. Doch Treutle ließ sich nicht düpieren. Bei einer angezeigte­n Strafzeit gegen Franken gelang Bergman mit einem Schuss von der blauen Linie das 2:2 in Überzahl. Doch nach Klasse-Vorarbeit von Olympia-Silbermeda­illen-Gewinner Patrick Reimer traf Cornel zum 3:2. Trainer Tuomie nahm den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspiele­rs vom Eis. Jetzt zielte Sezemsky genauer und traf acht Sekunden vor der Sirene zum 3:3. Der dritte Überzahltr­effer des Abends für den AEV. Das Powerplay funktionie­rt. 28 Sekunden vor Schluss der Verlängeru­ng vergab Bergman mit einem Solo die große Chance zum 4:3. Der Deutsch-Kanadier setzte den Puck nur an die Querlatte. Im Penaltysch­ießen trafen zuerst Brown (Nürnberg) und Thomas J. Trevelyan. Den entscheide­nden Penalty-Treffer zum 4:3 setzte Augsburgs Hafenricht­er.

Am Donnerstag­abend können die Profis entspannt das DEL-Auftaktspi­el zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorf­er EG im Fernsehen (frei empfangbar in MagentaTV) anschauen. Um Punkte geht es für die Panther erst am Sonntag um 14 Uhr beim EHC Red Bull München. Die Heimspiel-Premiere folgt am kommenden Dienstag um 18.30 Uhr gegen die Schwenning­er Wild Wings. Von Heimvortei­l zu sprechen verbietet sich angesichts der Tatsache, dass Zuschauer auf absehbare Zeit nicht in die Stadien dürfen. Die Profis beschweren sich nicht. Sie sind vielmehr dankbar, dass die Politik ihnen die Ausübung ihres Berufs erlaubt.

Nürnberg – Augsburg 3:4 (0:0, 2:1, 1:2, 0:0, 0:1) n. P.

Tor Roy Verteidigu­ng Lamb, Rogl, Se‰ zemsky, Valentine; Tölzer, Haase; Bergman

Angriff Hafenricht­er, LeBlanc, Holzmann; Payerl, Stieler, Kharboutli; Trevelyan, Clar‰ ke, Maximilian Eisenmenge­r; Sternheime­r, Lambacher, Magnus Eisenmenge­r; Miller Tore 1:0 (21.) Pollock (Reimer, Cornel),1:1 (36.) Stieler (Bergman, Kharboutli), 2:1 (39.) Brown, 2:2 (53.) Bergman (Lamb, LeBlanc), 3:2 (59.) Cornel (Reimer), 3:3 (60.) Sezemsky (Lamb, LeBlanc), 3:4 Ha‰ fenrichter (Penalty) Strafminut­en 8 – 2

 ?? Foto: ISPFD ?? Augsburgs Neuzugang Wade Bergman (rechts im hellen Trikot) konnte sich mit einem Treffer und einer Vorlage beim 4:3 der Pan‰ ther in Nürnberg gut in Szene setzen.
Foto: ISPFD Augsburgs Neuzugang Wade Bergman (rechts im hellen Trikot) konnte sich mit einem Treffer und einer Vorlage beim 4:3 der Pan‰ ther in Nürnberg gut in Szene setzen.

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