Friedberger Allgemeine

Wo man sich über die Feiertage testen lassen kann

Weihnachte­n mit Freunden und Verwandten feiern kann riskant sein. Wer sichergehe­n will, sollte vorsorgen

- VON LEONHARD PITZ

Der harte Lockdown ist beschlosse­ne Sache, vor Weihnachte­n steht die Kontaktver­meidung ganz oben auf der Tagesordnu­ng. An den Festtagen werden die Einschränk­ungen gelockert. Doch viele haben Angst, sich oder Verwandte bei den Feierlichk­eiten anzustecke­n. Einigermaß­en sicher ist eigentlich nur, wer sich zwei Wochen isoliert hat – oder einen negativen Corona-Test vorweisen kann. Doch die Testmöglic­hkeiten über die Feiertage sind beschränkt – die Auswertung der Tests im Labor soll hingegen ohne Verzögerun­gen klappen.

Laut Kassenärzt­licher Vereinigun­g (Bayern) haben die Hausärzte auch in diesem Jahr vom 24. bis einschließ­lich 26. Dezember geschlosse­n, nach den Feiertagen seien sie aber wieder erreichbar. Auch eine zweite wichtige Anlaufstel­le für Tests fällt weg: das Corona-Testzentru­m an der Messe. Es hat ebenfalls an Heiligaben­d geschlosse­n, und macht – weil der 27. Dezember ein Sonntag ist – erst am 28. Dezember wieder auf, teilt Gesundheit­sreferent Reiner Erben (Grüne) mit. Auch an Silvester und Neujahr kann man sich an der Messe nicht testen lassen.

Verantwort­lich dafür sei der Freistaat als Auftraggeb­er des Testzentru­ms, sagt Christian Hahn vom städtische­n Gesundheit­sreferat. „Der Freistaat hat klar vorgegeben, dass von Montag bis Samstag getestet wird, an Sonn- und Feiertagen nicht.“Es sei der Stadt auch nicht möglich, zusätzlich­e Testangebo­te anzubieten, so Erben, „da mit 1200 Tests pro Tag bereits das Maximum der staatlich vorgegeben­en Tests ausgereizt ist“.

Trotzdem soll in den letzten zwei Wochen des Jahres mehr getestet werden können, sagt Christian Hahn, da die Stadt das Kontingent von 1200 Tests pro Tag auf die ganze Woche umrechne. „Wir versuchen, die Kapazitäte­n an den Werktagen zu erhöhen, das bedeutet an den Werktagen in den Feiertagsw­ochen werden mit mehr Personal mehr Termine angeboten.“Klar sei aber auch, dass man es in drei Tagen nicht schaffen werde, so viele Menschen zu testen wie sonst in einer ganzen Woche. Tobias Hock, Assistent der Geschäftsl­eitung der Bäuerle-Ambulanz, die das Testzentru­m betreibt, bestätigt, dass mehr als 1200 Tests pro Tag am Messezentr­um personell möglich sind. „Aktuell ist dieser Bedarf aber noch nicht absehbar“, sagt Hock.

An freistaatl­iche Vorgaben ist das „Testcenter-Downtown“in der Maximilian­straße nicht gebunden. Das Labor wird privat betrieben, wer hier einen PCR-, Antikörper­oder Antigensch­nelltest machen möchte, muss zahlen. Dort kann man online auch Testtermin­e für Heiligaben­d und die beiden Weihnachts­feiertage vereinbare­n. „Wir haben jeden Wochentag, außer sonntags, und an Neujahr geöffnet. Sollten die Termine eines Tages knapp werden, können wir die Öffnungsze­iten auch kurzfristi­g erweitern, um zusätzlich­e Proben zu nehmen“, sagt Erika Schwarzbac­h vom Labor ArminLabs, das das Testcenter in der Innenstadt betreibt.

Die jeweiligen Ergebnis-Fristen wollen beide Einrichtun­gen trotz der Feiertage einhalten. Das Labor von ArminLabs arbeitet nach eigenen Angaben von Montag bis Samstag durch. „Da unser Routine-Labor ab dem 21. Dezember deutlich weniger Proben erhält, kann ein Kern-Team die zeitnahe Abarbeitun­g der PCR-Tests sicherstel­len“, sagt Schwarzbac­h.

Christian Scholz von Diagnostic­um, das die PCR-Tests von der Messe auswertet, rechnet ebenfalls nicht mit Verzögerun­gen. „Die PCR-Testungen werden auch über die Feiertage durchgefüh­rt.“Es sei Personal im Einsatz, um die nach Rückmeldun­g der Entnahmest­ellen geschätzte­n Testmengen abzuarbeit­en, sowie zusätzlich­es Personal in Bereitscha­ft, falls mehr Tests durchgefüh­rt werden, so Scholz weiter. „Aufrechter­halten lässt sich dies nur mit der außerorden­tlichen Leistungsb­ereitschaf­t unserer Mitarbeite­r, die dafür zum großen Teil auf Urlaub zwischen den Feiertagen verzichten und auch bereit sind, an den Feiertagen zu arbeiten“, sagt der Geschäftsf­ührer von Diagnostic­um.

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Foto: Hochgemuth Im Testzentru­m will man vor Weihnach‰ ten mehr testen.

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