Licht schenken gegen die Einsamkeit
Gesellschaft Der Familienstützpunkt in Kissing verteilt an Familien Bastelsets für lange Wintertage. Beratungsgespräche finden wegen der Corona-Pandemie auch bei einem Spaziergang statt
Kissing Einen selbst gestalteten Hoffnungsschimmer für sich und andere, das bietet der Familienstützpunkt Süd mit einem Laternen-Bastelbogen, der über verschiedene Einrichtungen an rund 400 Kinder im südlichen Landkreis kostenlos verteilt wurde. Graue Wintertage können trostlos sein und in der derzeitigen Situation müssen auch viele gesellige vorweihnachtliche Freuden entfallen. Dieser Stimmung wollen die beiden Pädagoginnen Jutta Aichmüller und Elisabeth Arnold mit ihrer Idee entgegenwirken.
Die in Kissing ansässige Fachstelle rund um alle Belange von Familien möchte Kinder ermuntern, nicht den Kopf hängen zu lassen, lieber aktiv zu werden und mit der fertigen Laterne vielleicht sogar anderen eine Freude zu machen. Die bunte Laterne könnte ein Lichtblick für die einsame Nachbarin werden, der man sie vor die Tür stellen kann, oder für den kranken Opa im Altenheim abgegeben werden, weil er im Moment keine Besuche empfangen kann.
„Die Bastelei kann für viele Licht bringen“, ist Diplom-Pädagogin Jutta Aichmüller überzeugt. „Und das Gestalten der Laterne ist auch eine Möglichkeit, dass Eltern und Kinder etwas gemeinsam tun.“Bei der Gestaltung können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Im Set enthalten sind neben einer Anleitung und einem Rahmen für die Laterne auch Transparente, die mit Buntpapier, gepressten Blättern oder ausgeschnittenen Bildern beklebt oder aber auch bemalt werden können.
„Wir vom Familienstützpunkt Süd freuen uns, wenn ihr uns ein Foto von eurer Laterne zusammen mit ein paar Zeilen schickt“, so steht auf dem Bastelbogen geschrieben. Alle Laternenfotos sollen auf einer großen Collage zusammengefügt werden.
Verteilt wurden die 400 Sets an die Offene Ganztagsschule (OGTS) der Merchinger Grundschule, die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) St. Ulrich Kissing, die Schulvorbereitende Einrichtung in Ried, die Kindergärten in Schmiechen und Steindorf sowie die Klienten des Familienstützpunkts Süd und an die Meringer Tafel. Somit wurden alle sechs Gemeinden bedacht, für die der Familienstützpunkt Süd Anlaufstelle ist. Zudem werden monatliche Außensprechstunden im Kinderhaus in Ried sowie im Hort „Clara und Felix“an der Meringer Ambérieuschule angeboten. Im kommenden Jahr wird es auf Wunsch auch in der Gemeinde Merching eine Außensprechstunde geben.
„Wir sind Ansprechpartner für alle Belange in Familien, ob Kinder, Jugendliche, Eltern oder Großeltern“, erklären die beiden Pädagoginnen, die sich im Kissinger Stützpunkt eine Vollzeitstelle teilen. Es gibt auch die Möglichkeit von Hausbesuchen und jetzt in Corona-Zeiten von gemeinsamen Beratungsspaziergängen. „Das wird im Moment sehr gut angenommen“, berichtet Elisabeth Arnold.
Wichtig ist ihr und ihrer Kollegin, auch in der Pandemiezeit handlungsfähig zu bleiben und immer wieder Angebote zu machen. „Die kürzliche Eselswanderung für Familien mit Kindern war der Renner“, freut sich Jutta Aichmüller. Angeboten werden auch digitale Vorträge, wie kürzlich zum Thema Pubertät. Für den Frühling planen die beiden Stützpunktleiterinnen einige Outdoor-Aktivitäten rund um Spiel und Sport. „Wir wollen am Ball bleiben, denn gerade durch die Kontaktbeschränkungen können in den Familien Probleme entstehen“, ist ihnen bewusst.
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Kontakt Familienstützpunkt Süd, Nel kenstraße 18 (Eingang über die Kirch straße) in Kissing, Telefon 08233/795177, EMail an familien stuetzpunktsued@kjfkjh.de