Corona wirbelt die DartsWM durcheinander
Der Verband stoppt wegen des mutierten Virus den Heimflug eines Favoriten, Zuschauer sind wohl weiterhin nicht erlaubt und das Turnier hat seinen ersten Infektionsfall
London Die Meldungen aus Großbritannien, wonach eine mutierte Version des Coronavirus entdeckt wurde, wirbeln auch die Planung des Darts-Weltverbands PDC zur seit 15. Dezember in London laufenden WM durcheinander. Die PDC rät allen Profis dazu, über die Weihnachtstage in Großbritannien zu bleiben – speziell für die ausländischen Spieler ist das mit massiven Einschränkungen verbunden.
So wurde Mitfavorit Michael van Gerwen vom Verband gebeten, nicht in seine Heimat Niederlande zurück zu reisen. Der Weltranglistenerste wäre laut Turnierplan eigentlich erst wieder nach den Feiertagen im Einsatz gewesen und wollte deswegen zu seiner Familie reisen – daraus wird nun nichts. Darts-WMFavorit Michael van Gerwen bleibt nun in London. Van Gerwen, Vater von zwei kleinen Kindern, schrieb auf Twitter: „Okay, ich verbringe Weihnachten in London. Es ist hart, nicht bei der Familie zu sein, aber sie verstehen diese Entscheidung.“Die PDC befürchtet wegen der sich verschärfenden Pandemie-Gefährdung, dass einige Spieler nach Weihnachten nicht mehr zurück nach London kommen könnten. Eine berechtigte Sorge: Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen. PDC-Geschäftsführer Matthew Porter schrieb dazu auf Twitter: „Wir haben Spielern außerhalb des Vereinigten
Königreichs empfohlen, im Falle von Reisebeschränkungen über Weihnachten im Hotel zu bleiben. Bei den meisten, wenn nicht bei allen, sieht es so aus, als würden sie das tun.“Wer sich nicht daran halte, handele „auf eigenes Risiko“. Bei van Gerwen, einem der Zugpferde der WM, wollte der Verband dieses Risiko offenbar nicht dem Spieler überlassen. Unterdessen hat das Turnier seine erste Corona-Infektion: Am Sonntag wurde der Niederländer Martijn Kleermaker nach einem Positivtest aus dem Turnier genommen. Weil auch dessen Ersatzmann
Josh Payne aus England nach einem Corona-Fall in seinem Umfeld kurzfristig nicht für einen Einsatz zur Verfügung steht, erreichte der Südafrikaner Cameron Carolissen kampflos die nächste Runde. Eigentlich hätte das Turnier im Alexandra Palace vor 1000 Zuschauer stattfinden sollen. Die Infektionsgefahr sollte anhand eines HygieneKonzepts minimiert werden. Wegen des sich verschärfenden Pandemie-Geschehens wurde 24 Stunden vor dem ersten Match verfügt, dass vorerst keine Fans erlaubt sind, einzige Ausnahme bildete die Auftaktveranstaltung am 15. Dezember. Ob Zuschauer nach Weihnachten wieder erlaubt werden, soll in dieser Woche entschieden werden. Angesichts der Corona-Fallzahlen gilt das aber als unwahrscheinlich.