Falsches Bild von Pro Seniore erzeugt
Zu unserem Bericht „SiebenTageInzi denz im Landkreis sinkt leicht“:
In dem Artikel wird über das Pflegeheim Pro Seniore Friedberg berichtet. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf die Wortwahl in Teilen der Überschrift und auf das abgebildete Foto: „Reihentest in Friedberg bringt weitere Fälle ans Licht“. Diese Wortwahl vermittelt den Eindruck, dass im Vorfeld versucht wurde, etwas zu verheimlichen, zu „vertuschen“. Eine solche Formulierung ist hier alles andere als angebracht. Hier gibt es nichts zu verheimlichen und hier wird auch kein Verbrechen oder Ähnliches aufgeklärt bzw. „ans Licht gebracht“. Die Ergebnisse stammen lediglich aus den nötigen Testreihen, die aktuell regelmäßig durchgeführt werden und in üblicher Weise an die dafür zuständigen Stellen übermittelt werden.
Das Foto zeigt den „Altbau“, der nicht bewohnt ist, zusammen mit der Müllstation und vermittelt ein völlig verfälschtes Bild. Der Eindruck, der entsteht, hat mit der tatsächlichen Wohnsituation gar nichts zu tun. In Zeiten, die für Pflegeeinrichtungen schwer genug und im Alltag sehr belastend sind, ist es meiner Meinung nach völlig unangebracht auf diese Art und Weise einen Eindruck zu vermitteln, der rufschädigend ist und das Haus in ein sehr schlechtes Licht rückt.
Gerade vor Weihnachten haben die Bewohner schwere Zeiten aufgrund der Isolationsmaßnahmen. Die Pflegekräfte müssen täglich Höchstleistungen unter stark erschwerten Bedingungen erbringen und erleben einen sehr anstrengenden Alltag, was durch die infektionsbedingten Ausfälle massiv verstärkt wird. Sie arbeiten „am Limit“und jeden Tag sind die Sorgen groß um die körperliche und psychische Gesundheit der Bewohner. Hier wird ein Eindruck über die Einrichtung vermittelt, der traurig und auch wütend macht. Ich arbeite seit 20 Jahren in diesem Haus und fühle mich betroffen.
Gabriele Tränkl, Friedberg