Ein wertvolles Vermächtnis
Die Kirchenstiftung Derching erhält Primizkelch und -messgewand von Pfarrer Wagner
Derching Der im Februar gestorbene Pfarrer Anton Wagner hat der Pfarrkirchenstiftung Derching den Kelch und das Messgewand seiner Primiz vermacht. Anton Wagner zelebrierte 1974 seine Nachprimiz in Derching und kehrte 2019 in seinem Ruhestand in den Ort zurück.
Aufgewachsen ist Anton Wagner mit seinen vier Geschwistern im Augsburger Stadtteil Lechhausen, bevor sich die Familie in der Hammerschmiede niederließ. Nach seiner Ausbildung im Elektrohandwerk legte er die Meisterprüfung ab. Nach erfolgreichem Abschluss leistete er drei Jahre lang für „Miserior“Entwicklungshilfe im zentralafrikanischen Sambia als Elektroinstallateur in Schulen und Kindergärten.
Im fernen Afrika erreichte ihn die göttliche Berufung, Priester zu werden. Anton Wagner holte das Abitur nach, dem ein sechsjähriges Studium folgte. Im Alter von 40 Jahren wurde er 1974 von Diözesanbischof Josef Stimpfle im Dom zu Augsburg zum Priester geweiht. Nach seiner Primiz in der Christkönigkirche in der Hammerschmiede feierte er seine Nachprimiz in Derching, wo seit mehreren Jahren seine Familie lebte. Sein Wirkungskreis als Kaplan war die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Memmingen. Sein Seelsorgedienst als Pfarrer führte ihn in die Pfarreien Ludwigsmoos, Klingsmoos und Untermaxfeld im Donaumoos, wo ab 1976 mit Kirchenneubau und Orgelweihe in Klingsmoos große Herausforderungen auf ihn warteten. Vor seiner Abberufung 1988 in die Lechhauser Pfarrei St. Pankratius konnte noch der Kirchenneubau in Untermaxfeld abgeschlossen werden. Von 1997 bis 2004 übernahm er die Pfarrei Scheuring.
Selbst in seinem Ruhestand unterstützte er den Gemeindepfarrer in Laugna in fünf Pfarreien. Mit der Ernennung 2011 zum Wallfahrtspriester der Kobelkirche, der ältesten Maria-Loreto-Wallfahrt Deutschlands, schließt sich der Kreis: Schon in seiner Kindheit beteiligte sich Anton Wagner an Wallfahrten seiner Familie.
Treue Unterstützung hatte er in den letzten 30 Jahren von Rosa Stadelmair, die ihm als Haushälterin, Lektorin, Kommunionhelferin und Mesnerin zur Seite stand. Nur wenig Zeit verblieb dem leidenschaftlichen Seelsorger, seinen Lebensabend nahe seiner Familie in Derching zu verbringen.