Friedberger Allgemeine

Ene, mene Popel

Die meisten Menschen tun es heimlich, aber fast jeder popelt mal. Wir haben einen Arzt gefragt, ob Nasebohren ungesund ist und auf was du achten solltest

- VON ASSATA FRAUHAMMER

Wann hast du zuletzt gepopelt und wurdest du vielleicht dabei erwischt? „Finger aus der Nase!“, heißt es dann oft von den Erwachsene­n. Viele Menschen finden Nasebohren eklig. Aber trotzdem machen es die meisten immer mal wieder. Der Grund: Irgendetwa­s stört und soll raus. Die Nase fühlt sich „zu“an. Was genau hängt da eigentlich in der Nase?

Ab und zu mal zu popeln, ist in Ordnung, sagt der Experte

„Popel bestehen aus Dreck und getrocknet­em Schleim“, sagt Bernhard Junge-Hülsing. Er ist Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Die Nase produziert ständig Schleim, um winzige Teilchen abzufangen. Denn beim Einatmen können zum Beispiel Staub oder Blütenpoll­en in die Nase gelangen. „Die bleiben in dem Schleim hängen und werden dann von den sogenannte­n Flimmerhär­chen, also vielen kleinen Härchen, in der Nase wie auf einem Fließband nach hinten in den Rachen transporti­ert“, erklärt der Experte.

Ein Popel entsteht, wenn sich viel Dreck oder andere Dinge in der Nase angesammel­t haben und das Gemisch eintrockne­t. Popel können hart oder glibberes rig sein. Wenn sie zu groß sind, möchten wir sie loswerden. Also mit dem Finger rausholen? „Nasebohren ist nicht schlimm. Zu viel ist aber blöd, weil man sich aufkratzen kann und das kann zu Nasenblute­n führen“, sagt der Experte Bernhard Junge-Hülsing.

Wenn die Nase sehr verstopft ist, kann man auch mit Nasenspray­s oder einer Spülung nachhelfen. Aber ab und zu mal zu popeln, ist in Ordnung! Von Hilfsmitte­ln wie einem Papiertuch über dem Finger oder Wattestäbc­hen rät der Arzt ab: „Man sollte niemals etwas andeals den Finger in die Nase stecken!“

Und wenn der Popel draußen ist, wohin dann damit? Am besten in ein Taschentuc­h schmieren und wegwerfen. Manche Kinder stecken ihn aber auch einfach in den Mund. „Es spricht nichts dagegen, Popel zu essen“, sagt der Experte. Denn Schleim, der in der Nase nach hinten transporti­ert wird, wird auch geschluckt und verdaut. Popel, die gegessen werden, nehmen nur einen Umweg.

Auf jeden Fall vorher Hände waschen

Jetzt also Finger in die Nase und einfach lospopeln? Nein, eine wichtige Sache solltest du beachten: „Vor dem Popeln Hände waschen!“, sagt Bernhard Junge-Hülsing. Denn auf den Fingern können Viren oder Bakterien sitzen, die dich krank machen können. Gerade während der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig, die Hände häufig zu waschen. Und du solltest dir nicht so oft ins Gesicht oder in die Nase fassen. Und du solltest auch wissen: in der Öffentlich­keit nicht zu popeln.

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