Weniger Einbrüche im Freistaat
Corona verstärkt den Trend der vergangenen Jahre
München Das bayerische Innenministerium geht für 2020 von einem deutlichen Rückgang der Zahl der Wohnungseinbrüche aus – mahnt aber besonders in der dunklen Jahreszeit weiter zur Wachsamkeit. Auch wenn die finale Jahreskriminalstatistik noch abzuwarten sei, sei damit zu rechnen, dass sich der rückläufige Trend der vergangenen Jahre bei den Einbrüchen bestätige, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Statistik zufolge hat sich die Zahl der versuchten und vollendeten Einbrüche seit 2014 etwa halbiert und lag 2019 bei 4342.
Während des Corona-Lockdowns im Frühjahr sei nach ersten Auswertungen die Zahl der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch deutlich gesunken – im April 2020 um etwa 50 Prozent und im Mai um etwa 30 Prozent. Im Herbst gab es demnach aber schon wieder mehr Einbrüche als noch im Frühjahr, wenn auch weniger als im Herbst 2019. Gebannt sei die Gefahr aber nicht, betonte Innenminister Joachim Herrmann (CSU): „Mit Beginn der dunklen Jahreszeit haben Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Auch wenn viele Menschen wegen der aktuellen Corona-Situation die eigene Wohnung seltener verlassen, müssen wir höchst wachsam sein.“Deshalb seien für das Winterhalbjahr verstärkte Kontrollen angesetzt. Man wolle sich etwa gezielt „auf reisende Tätergruppen und damit vor allem auf überregionale Verkehrswege und deren Ausweichrouten“fokussieren.
Dass die Einbrecher in diesem Jahr auf Gewerbeimmobilien ausgewichen seien, weil viele Leute dauerhaft zu Hause waren, könne nach den bisherigen Auswertungen nicht festgestellt werden. Die Fallzahlen lägen seit der Pandemie konstant unter denen des Vorjahres.