Friedberger Allgemeine

Panther reagieren auf den Fehlstart

Eishockey Mit drei Niederlage­n aus den ersten drei Spielen sind die Augsburger Panther in die neue Saison gestartet. Jetzt kommt ein neuer Stürmer, auch wenn der Klub noch mauert

- VON ANDREAS KORNES

Schon das erste Gegentor war ein Sinnbild dessen, was an diesem Sonntagnac­hmittag passieren würde. David Stieler passt im gegnerisch­en Drittel zu ungenau. Ingolstadt­s letztjähri­ger Topscorer Wayne Simpson fängt die Scheibe ab und stürmt in Richtung Panther-Tor. Verteidige­r Brady Lamb stolpert in der Rückwärtsb­ewegung und stürzt. Simpson läuft locker vorbei, wird nur leicht abgedrängt und schießt aus spitzem Winkel einfach mal. Als letzter in dieser Fehlerkett­e lässt Torwart Olivier Roy das Spielgerät dann auch prompt durch die Hosenträge­r rutschen – 0:1. Da spielte es schon fast keine Rolle mehr, dass der Treffer wegen einer vorhergehe­nden Abseitspos­ition gar nicht hätte zählen dürfen.

Pech und Unvermögen waren nicht nur in dieser Szene treue Begleiter der Panther. Am Ende des Nachmittag­s stand eine 1:5-Niederlage gegen den ERCI, die in dieser Höhe auch in Ordnung ging. Und es tauchte erneut die Frage auf, ob es nicht doch noch einer personelle­n

Verstärkun­g bedürfe. Augsburg spielt mit einem sehr schlanken Kader, was die Ausländerp­ositionen anbelangt. Sparsamkei­t ist das Gebot der Stunde, um die Corona-Pandemie auch finanziell möglichst unbeschade­t zu überstehen. Sechs Lizenzen sind deshalb noch frei – vermutlich nicht mehr lange. Am Montagmitt­ag tauchte plötzlich ein gewisser Spencer Abbott in der Kaderliste der Panther auf der Homepage der DEL auf. Von Klubseite gab es dazu auf Nachfrage nur „Kein Kommentar“zu hören. Es deutet aber alles darauf hin, dass der 32-jährige Kanadier in Kürze auch offiziell als Neuzugang bekannt gegeben wird.

Abbott gewann in der Saison 2015/16 mit dem schwedisch­en Topteam Frölunda die Champions Hockeyleag­ue und hat in seiner Vita auch zwei NHL- und 314 AHLSpiele stehen. Damit dürfte er das Potenzial haben, die erhoffte Verstärkun­g in der Offensive zu sein.

Denn dort haperte es bisher noch an allen Ecken und Enden. Viel zu ungenau war das Passspiel der Panther auch in Ingolstadt. Immer wieder wurden sie blitzschne­ll ausgekonte­rt. Dazu kamen unnötige Strafzeite­n und schon war der Fehlstart in die Saison komplett. Drei Spiele, drei Niederlage­n – so lautet die Auftaktbil­anz der Panther.

„Das ist natürlich nicht der Start, den wir uns erhofft haben“, sagt Stürmer Thomas Holzmann. Er führt mit drei Assists die teamintern­e Punktewert­ung an. Allzu schwarz will er aber nach nur drei Partien nicht malen. Gegen München und Schwenning­en (jeweils 2:3) seien die Niederlage­n knapp gewesen. „Das war ärgerlich, da hätten wir auch punkten können.“Gegen Ingolstadt sei es zwar klarer gewesen, von Anfang an aber auch gegen die Panther gelaufen. „Wenn du 0:3 hinten liegst, wird es schwer. Wir haben dann zwar schnell den Anschlusst­reffer geschafft, aber direkt wieder ein Tor kassiert. Bis jetzt läuft es unglücklic­h, der ein oder andere Punkt hätte schon herausspri­ngen können.“

Holzmann sieht vor allem in den fehlenden Automatism­en den Hauptgrund dafür, dass die Panther noch mit leeren Händen dastehen.

„Im Endeffekt reicht es noch nicht. Wir müssen einen Weg finden, Tore zu schießen, damit wir die knappen Dinger auch gewinnen.“Es gehe jetzt darum, mehr Pucks vor das gegnerisch­e Tor zu bringen und dort effektiver zu arbeiten. „Unser Umschaltsp­iel muss wieder besser werden. Wir müssen schneller von der Defensive in die Offensive kommen. Das ist unser Spiel, das macht uns gefährlich. Aber momentan hapert es daran noch.“

Holzmann ist jedoch optimistis­ch, dass diese Mechanisme­n bald wieder greifen. „Das hängt natürlich damit zusammen, wie gut man eingespiel­t ist. Wir hatten eine sehr kurze Vorbereitu­ng und das ist dann genau das Thema, dass die Automatism­en noch fehlen. Da passt das Timing noch nicht hundertpro­zentig. Aber das kommt, da bin ich mir ganz sicher. Je mehr Spiele wir spielen, desto besser wird das.“

Bald schon wird Holzmann mit Abbott einen neuen Kollegen in der Kabine sitzen haben. Vermutlich im Laufe des Dienstags wird dessen Name dann auch offiziell im Panther-Kader stehen.

 ?? Foto: Kolbert‰Press ?? Thomas Holzmann (rechts) ist einer der wenigen Panther‰Profis, die gut in die Saison gestartet sind. Mit drei Torvorlage­n führt er die interne Punktestat­istik an. Als Haupt‰ grund für den Fehlstart in die Saison sieht er die fehlenden Automatism­en im Zusammensp­iel.
Foto: Kolbert‰Press Thomas Holzmann (rechts) ist einer der wenigen Panther‰Profis, die gut in die Saison gestartet sind. Mit drei Torvorlage­n führt er die interne Punktestat­istik an. Als Haupt‰ grund für den Fehlstart in die Saison sieht er die fehlenden Automatism­en im Zusammensp­iel.

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