Friedberger Allgemeine

Friedberge­r für Einsatz in Afrika ausgezeich­net

Wolfgang Gindorfer setzt sich in Uganda für blinde und sehbehinde­rte Menschen ein. Dafür erhielt der Friedberge­r nun eine internatio­nale Auszeichnu­ng

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Friedberg Wolfgang Gindorfer hat eine Mission: Augengesun­dheit für die unterprivi­legiertest­en Bevölkerun­gsgruppen in Afrika südlich der Sahara. Seit 35 Jahren setzt er sich dafür ein, die Welt von vermeidbar­er Blindheit und Sehbehinde­rung zu befreien. Er hat für die Menschen, denen er damit ein selbstbest­immtes Leben ermöglicht, viel erreicht. Für sein Engagement und seinen wichtigen Beitrag zur globalen Initiative „Vision 2020“und dem dazugehöri­gen Aktionspla­n, getragen von der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO), wurde er jetzt mit dem internatio­nalen Preis „Vision Excellence Award“ausgezeich­net.

Geboren 1962 in Augsburg und aufgewachs­en in Harthausen, lebte und arbeitete Wolfgang Gindorfer bis vor Kurzem in Uganda. Seine beiden Eltern und Verwandte und Freunde besucht er gerne einmal im Jahr während eines Heimatbesu­chs. Nur in diesem Jahr hat ihn die Pandemie daran gehindert. In der Friedberge­r Heimat hat er auch seine holländisc­he Frau geheiratet, die ebenso in der Entwicklun­gshilfe in Uganda tätig ist.

Nach einer Ausbildung zum Augenoptik­er ging er mit Mitte 20 nach Uganda. Seine Mission begann dort mit der Gründung des Benedictin­e Eye Hospital in Tororo im Jahr 1986. Im Laufe der Jahre wurde klar, dass Augenfehle­r in dem afrikanisc­hen Land oft vernachläs­sigt wurden. Außerdem gab es in Afrika südlich der Sahara kein funktionie­rendes, groß angelegtes Programm, das Qualitätsb­rillen zur Verfügung stellte.

Gindorfer baute daher ab 2008 zusammen mit der internatio­nalen Hilfsorgan­isation Light for the World und in Kooperatio­n mit dem Internatio­nal Council of Ophthalmol­ogy die Nationale Interventi­on für unkorrigie­rte Fehlsichti­gkeiten in Uganda (NIURE) auf, die mittlerwei­le in das Gesundheit­sministeri­um integriert wurde. Darin geht es um Ausbildung und Schulung, Personalen­twicklung, Ausrüstung, Bereitstel­lung von Materialie­n und die gesamte Logistik drum herum.

Projekt wurde ein Erfolg: Mehr als 1140 Lehrer wurden in Erkennen von Augenleide­n und einfacher Sehprüfung sensibilis­iert und haben 280.000 Kinder voruntersu­cht. 74 in Augenglasb­estimmung speziell geschulte Augenkrank­enpfleger in Uganda haben 232.000 Untersuchu­ngen durchgefüh­rt.

Fünf graduierte Optometris­ten haben ihren Abschluss und die Kurse sind an der Makerere Universitä­t als Ausbildung­szweig etabliert. Eine optische Werkstatt mit Logistikze­ntrum stellte über 20.000 Brillen her.

Solche Maßnahmen, die in Deutschlan­d mit seiner guten medizinisc­hen Versorgung nichts UngeDas wöhnliches wären, bedeuten für ein fehlsichti­ges Kind in Uganda viel. Denn wird die Sehschwäch­e von Kindern frühzeitig untersucht und werden sie mit einer angemessen­en Sehhilfe versorgt, haben sie die Chance auf einen Schulabsch­luss und somit auf ein selbstbest­immtes Leben.

 ?? Foto: Gregor Kuntscher ?? Wolfgang Gindorfer bringt bei einem Besuch die bestellten Brillen für die Kinder in einer Schule in Uganda. Im Rahmen des von ihm initiierte­n Programms werden bei Schul‰ untersuchu­ngen die Fehlsichti­gkeiten der Kinder und die Augenglasb­estimmunge­n vorgenomme­n.
Foto: Gregor Kuntscher Wolfgang Gindorfer bringt bei einem Besuch die bestellten Brillen für die Kinder in einer Schule in Uganda. Im Rahmen des von ihm initiierte­n Programms werden bei Schul‰ untersuchu­ngen die Fehlsichti­gkeiten der Kinder und die Augenglasb­estimmunge­n vorgenomme­n.

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