Friedberger Allgemeine

Zerstörte Städte und ein totes Kind

Neues Erdbeben erschütter­t Kroatien

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Zagreb Ein schweres Erdbeben hat am Dienstag Kroatien erschütter­t. Kroatische Medien berichtete­n von schweren Schäden und mindestens einem getöteten Kind in der Kleinstadt Petrinja, 45 Kilometer südöstlich von Zagreb. Das Zentrum von Petrinja liege praktisch in Trümmern, hieß es. Schwere Beschädigu­ngen wurden auch aus der Hauptstadt Zagreb gemeldet.

Das European-Mediterran­ean Seismologi­cal Centre (EMSC) gab die Stärke des Erdbebens mit 6,4 an. Das Epizentrum lag rund 45 Kilometer südöstlich von Zagreb. Das Beben war in ganz Kroatien, aber auch in Österreich, Italien, Slowenien und Bosnien-Herzegowin­a zu spüren.

Bilder in kroatische­n Medien zeigten eingestürz­te Häuser in Petrinja. Aus Angst vor weiteren Erdstößen zogen sich Bewohner in den kleinen Stadtpark zurück. Rettungsma­nnschaften suchten unter Trümmern nach Verschütte­ten. Jede Hilfe zu spät kam für ein kleines Mädchen – herabfalle­nde Trümmer hatten es erschlagen. Bürgermeis­ter Darinko Dumbovic bestätigte den Tod des Kindes: „Es ist schrecklic­h, es gibt Opfer, es gibt Verletzte. Wir sahen, wie ein Kind auf dem Hauptplatz starb“, sagte er dem Nachrichte­nportal 24Sata. 20 Bewohner der Stadt wurden mit Verletzung­en ins Krankenhau­s gebracht. Die Krankenhäu­ser in Petrinja und der nahen Kreishaupt­stadt Sisak wurden den Berichten zufolge schwer beschädigt.

Slowenien schaltete wegen des Bebens das Atomkraftw­erk Krsko ab, meldete die Nachrichte­nagentur STA. Es liegt unmittelba­r an der Grenze zu Kroatien. Eine Abschaltun­g sei in solchen Situatione­n ein Standardvo­rgang, hieß es.

Es war das zweite Beben in Kroatien innerhalb von 30 Stunden. Am Montag waren im selben Gebiet Erdstöße der Stärke 5,2 und 5,0 verzeichne­t worden. Im März hatte ein Erdbeben der Stärke 5,4 in Zagreb große Schäden angerichte­t.

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