Lebendiges Museum
Neue Videoreihe zeigt Kindheitserinnerungen
Fürstenfeldbruck Der YouTube-Kanal des Bauernhofmuseums Jexhof ist um eine Attraktion reicher: Hans Machnitzke präsentiert in loser Reihenfolge seine Sachgeschichten und verknüpft dabei Museumsobjekte mit seinen Kindheitserinnerungen.
Als Siebenjähriger kam Hans Machnitzke – kurz vor Kriegsende – mit einem Flüchtlingstransport aus Schlesien nach Niederbayern. Genauer gesagt in ein kleines Dorf mitten in der Hallertau, bestehend aus etwa 15 Höfen, einer einklassigen Schule, einem Bürgermeister, einem Schullehrer, einem Pfarrer und einem Posthalter, der gleichzeitig Schuster war und einen kleinen Krämerladen betrieb.
Der kleine Hof, in den er mit seiner Mutter einquartiert wurde, hatte alles, was er sich unter einem richtigen Bauernhof vorstellte: Pferde, Ochsen, Kühe, Schweine, Gänse, Hühner und natürlich Katzen und einen Hund. Er gliederte sich in ein altes Wohnhaus mit mehreren Ställen, Scheunen und Stadel. Etwas abseits stand ein großes Backhaus. Alles war gefüllt mit Maschinen, Wagen und Gerätschaften und umgeben von Gärten und Obstwiesen.
Auf diesem Hof und in dörflicher Idylle erlebte Hans Machnitzke – ein wohlbehütetes Stadtkind – die glücklichsten Jahre seiner Kindheit. Er erlernte und erledigte mit Eifer alles, was es in Haus und Hof, auf den Feldern und in den Hopfengärten zu tun gab. Das war mühsame und schwere Landarbeit – nicht immer nur bei Sonnenschein und oft bis zum späten Abend. Da kamen die Schule und die Hausaufgaben nicht selten etwas zu kurz. Stattdessen erlernte er vor allem die niederbayrische Mund- und Lebensart – Integration würde man heute sagen.
Hans Machnitzke ist dem Museum als Vorstandsmitglied des Fördervereins Jexhof und als Museumsbegleiter eng verbunden.(AZ)