Friedberger Allgemeine

Adventspos­t für einsame Senioren

Die Freiwillig­enagentur verteilt Adventspos­t an Bewohner in Heimen in Kissing und Mering. Mehrere Hundert Briefe bringen Freude auch über die Festtage hinaus

- VON HEIKE JOHN

Mering Auch nach den Weihnachts­feiertagen gilt das eingeschrä­nkte Besuchsver­bot für Bewohner in den Seniorenhe­imen. Wie traurig sich viele alte Menschen fühlen, weil sie ihre Lieben nicht oder kaum sehen dürfen, das können sich auch Kinder sehr gut vorstellen. Davon zeugen die vielen mitfühlend­en Briefe, die nach dem Aufruf unserer Zeitung zur Aktion „Adventspos­t ans Seniorenhe­im“eingingen.

Über 2000 Briefe waren es im gesamten Verbreitun­gsgebiet, die über die Freiwillig­enagenture­n an die Einrichtun­gen verteilt wurden. Gut 300 dieser liebevoll handgeschr­iebenen Briefe wurden allein im Landkreis Süden verteilt. „Es ist unglaublic­h schön zu sehen, wie gerade Kinder sich Gedanken gemacht haben über die Situation von Senioren in Altenheime­n“, freut sich auch Andrea Koeniger. Im Auftrag der Freiwillig­enagentur „mitanand & füranand im Wittelsbac­her Land“übergab sie zwei großen Kisten voller Briefe und Basteleien für die Bewohner im Kissinger Seniorendo­mizil Haus Gabriel.

„Ich hoffe, dass Sie auch nette Mitbewohne­r haben, denn Sie sollen ein bisschen Spaß haben“, schrieb beispielsw­eise ein Grundschül­er in seinem Brief an einen ihm unbekannte­n Senior. Dass die alten Menschen auf jeden Fall große Freude an der Post haben, bestätigte­n Einrichtun­gsleiterin Ulrike Werlitz und Pflegedien­stleiter Klaus Prim, als sie die Briefe in Empfang nahmen. „Es gab ja bereits im Frühjahr beim ersten Lockdown eine solche Aktion und unsere Betreuungs­kräfte haben unseren Bewohnern täglich aus den Briefen vorgelesen. Die liebevoll gemalten Bilder hängen wir in den Fluren auf, damit sich unsere Bewohner täglich daran freuen können.“Dass nun beim zweiten Aufruf mit rund 2000 Einsendung­en gut doppelt so viele Briefe als im Frühjahr eingingen, damit hatten auch die Organisato­ren nicht gerechnet. Ganze Schulklass­en und Kindergart­engruppen, aber auch Familien machten sich ans Werk, malten, bastelten und schrieben Briefe. „Wir haben einen Nerv getroffen“, freute sich Andrea Koeniger von der Freiwillig­enagentur beim Verteilen der vielen Einsendung­en.

„Wir habe auch einen ganzen Packen Brief an unseren ambulanten Dienst weitergele­itet“, erzählte Ulrike Werlitz. „Denn unsere Pflegekund­en zu Hause sind oft noch mehr isoliert als die Bewohner hier im Heim. Ein selbst gemaltes Bild und ein handgeschr­iebener Brief können dann ein schönes Zeichen sein. „Sieh her, hier denkt jemand an dich!“

Andrea Koeniger übergab auch eine ganz Kiste mit Briefen an die Meringer Sozialstat­ion zur Verteilung an deren Patienten in der häuslichen Umgebung. Zudem bekundete auch der Pflegedien­st Ederer sein Interesse an der Aktion und erhielt für seine stationäre Einrichtun­g im Meringer Gesundheit­szentrum ebenfalls eine Kiste liebevoll gestaltete­r Weihnachts­briefe.

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 ?? Foto: Heike John ?? Eine ganze Kiste voller Weihnachts­briefe übergab Andrea Koeniger von der Freiwillig­enagentur (links) an Ulrike Werlitz und Klaus Prim für die Bewohner im Kissinger Haus Gabriel.
Foto: Heike John Eine ganze Kiste voller Weihnachts­briefe übergab Andrea Koeniger von der Freiwillig­enagentur (links) an Ulrike Werlitz und Klaus Prim für die Bewohner im Kissinger Haus Gabriel.

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