Friedberger Allgemeine

Wann dürfen die Panther jubeln?

Nach drei Niederlage­n zum Saisonstar­t trifft Augsburg im Kellerduel­l auf das ebenfalls noch sieglose Nürnberg. Neuzugang Spencer Abbott hat alle Gesundheit­schecks absolviert und könnte erstmals zum Einsatz kommen

- VON ANDREAS KORNES

Zwei DEL-Mannschaft­en haben in dieser Saison noch keinen Punkt auf dem Konto. Im nördlichen Teil der Deutschen Eishockeyl­iga sind dies die Krefeld Pinguine, die vier erfolglose Spiele absolviert haben. Im Süden sind es die Augsburger Panther. Sie haben aus drei Partien null Zähler geholt. Vorerst werden die beiden Tabellensc­hlusslicht­er aber nicht aufeinande­rtreffen, denn die Gruppen bleiben bis auf Weiteres unter sich. Trotzdem steht im Süden ein Kellerduel­l an. Die Nürnberg Ice Tigers gastieren am Sonntag (14.30 Uhr) in Augsburg und die Franken sind ebenfalls noch sieglos. Immerhin schafften sie es am vergangene­n Mittwoch gegen Schwenning­en in die Verlängeru­ng (1:2) und bekamen dafür in ihrem vierten Saisonspie­l den ersten Punkt gutgeschri­eben.

Die Panther reagierten am Ende des vergangene­n Jahres auf den Fehlstart und rüsteten in der Offensive nach. Mit Spencer Abbott kommt ein Mann von Leksands IF aus der starken Swedish Hockey League (SHL). Erst kurzfristi­g hatte das nötige Geld im Etat zur Verfügung gestanden, um den Hochkaräte­r zu verpflicht­en. Die Freude über den Transferco­up ist groß, verspricht der Kanadier doch eine echte Verstärkun­g zu sein. In der SHL punktete er zuverlässi­g. Vermutlich haben die Corona-Wirren und das damit einhergehe­nde Überangebo­t auf dem Spielermar­kt dazu beigetrage­n, dass Abbott sich für das Angebot der Panther entschiede­n hat. In normalen Zeiten dürfte der 32-Jährige in einem Preissegme­nt rangieren, das nicht das der Panther ist.

Augsburg soll Abbott die augenfälli­gen Probleme in der Offensive lösen, denn es fehlte den Panthern bisher an Durchschla­gskraft. Tuomie aber warnt vor zu hohen Erwartunge­n. „Natürlich hoffen wir, dass uns Spencer helfen wird. Aber er ist auch nur ein Mann und wir sollten nicht zu viel erwarten.“

Zweimal trainierte Abbott bisher mit seinen neuen Kollegen und habe sich schnell ins Team eingefügt. Die medizinisc­hen Checks hat er alle absolviert. Dazu gehören dank des Hygienekon­zepts der DEL auch zwei SarsCoV2-Abstrichte­sts, die beide negativ ausfielen. Trotzdem lässt Tuomie noch offen, ob er seiIn nen neuen Stürmer gegen Nürnberg schon bringen wird. Durch die Quarantäne habe dieser zwei Wochen nicht auf dem Eis gestanden. „Ob er spielt, werden wir erst kurzfristi­g entscheide­n.“Sollte Abbott spielen, hofft sein neuer Trainer auf dessen Kreativitä­t und Cleverness, die vor allem in Überzahl zum Tragen kommen sollen. Auf diversen YoutubeVid­eos sind diese Eigenschaf­ten eindrucksv­oll zu besichtige­n.

Gut möglich auch, dass Abbott in Augsburg mit einem alten Bekannten in einer Sturmreihe stehen wird. Mit Drew LeBlanc spielte er bereits in der Saison 2014/15 für das AHLTeam der Rockford IceHogs und sammelte damals 21 Punkte in 19 Partien.

Während Nürnberg schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison die ersten coronabedi­ngten Ausfälle hatte und am Sonntag vermutlich auf Torjäger Patrick Reimer (Rückenprob­leme) verzichten muss, kann Tuomie auf seinen kompletten Kader zurückgrei­fen. Wer deshalb auf der Tribüne Platz nehmen muss, war von Tuomie am Freitag nicht zu erfahren. Auch in der Torwartfra­ge hielt sich der Trainer bedeckt. Stammtorwa­rt Olivier Roy hatte beim deutlichen 1:5 in Ingolstadt nicht immer den sichersten Eindruck gemacht. Gut möglich, dass Markus Keller gegen Nürnberg eine Chance bekommt.

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Foto: Kolbert‰Press Bisher noch ein eher seltenes Erlebnis: jubelnde Panther‰Profis. Gegen Nürnberg soll am Sonntag der erste Saisonsieg her. Helfen könnte dabei der neue Mann für die Offensive.

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