Friedberger Allgemeine

Bei Niederlech­ner soll endlich der Knoten platzen

Heiko Herrlich ist weiter von seinem Stürmer überzeugt. Bilanz gegen Köln macht dem FCA Mut

- VON MARCO SCHEINHOF

Beim letzten Besuch in Köln hatte Florian Niederlech­ner Grund für Freude. Zumindest kurzzeitig. Beim 1:1 Ende November 2019 hatte der Stürmer den FC Augsburg kurz vor der Pause in Führung gebracht. Nach einem Schussvers­uch von Philipp Max musste er im FünfMeter-Raum nur noch den Fuß hinhalten. Keine besonders schwere Aufgabe für Niederlech­ner. Mittlerwei­le wäre er sehr froh, wenn ihm ein solcher Ball mal wieder vor die Füße fallen würde und er nur noch aus wenigen Metern vollstreck­en müsste. Irgendwie ein Treffer, darauf hofft Niederlech­ner.

Nach mittlerwei­le 13 Spieltagen ist der 30-Jährige noch immer ohne Torerfolg. Eine Negativser­ie, die ihn beschäftig­t. Sein Trainer weiß das, Heiko Herrlich kennt solche Durststrec­ken als ehemaliger Stürmer. Er sagt über Niederlech­ner: „Ich erlebe ihn die ganze Zeit motiviert, in jedem Training. Natürlich hadert er, dass er noch kein Tor geschossen hat. Ich bin aber sicher, dass der Knoten bald platzt.“Vielleicht

ja bereits am Samstag. Die Augsburger Bilanz gegen den 1. FC Köln macht Mut. Seit elf Erstligasp­ielen sind die Augsburger gegen die Rheinlände­r ungeschlag­en. In den beiden Duellen in der vergangene­n Saison gab es jeweils ein 1:1. Bei der letzten Augsburger Niederlage 2011 war noch Lukas Podolski auf Kölner Seite dabei. Er traf damals sogar zweimal.

Podolskis aktive Zeit bei den Kölner ist schon länger vorbei. Und wirklich konstant haben sich die Kölner in den vergangene­n Jahren nie gezeigt. 2017/18 spielten sie in der Europa League, stiegen aber ein weiteres Mal aus der Bundesliga ab. Auch in dieser Saison geriet der Start daneben, mittlerwei­le aber hat Markus Gisdol seine Mannschaft zurück in die Spur gebracht. Der Erfolg in Dortmund kam überrasche­nd, war aber die Grundlage für acht Punkte in fünf Partien. Das bedeutet momentan Rang 15 mit elf Zählern, damit liegen die Kölner fünf Punkte hinter dem FCA. Ein Abstand, der nach dem Samstag aus Augsburger Sicht mindestens weiter bestehen soll. Im Idealfall soll er ausgebaut werden.

Dafür hat Heiko Herrlich mit seinem Team noch einmal die Pokalparti­e kurz vor Weihnachte­n gegen RB Leipzig aufgearbei­tet. Das 0:3 war ernüchtern­d, vor allem die erste Halbzeit, in der die Augsburger völlig überforder­t wirkten. „Wir haben die Fehler noch mal kurz besprochen. Die erste Halbzeit war richtig schlecht, die zweite war ein bisschen besser. Jetzt wollen von der Leistung her an das Frankfurt-Spiel anknüpfen. Die war sehr gut, wir haben uns nur nicht belohnt. Das wollen wir in Köln besser machen“, sagte Herrlich.

Vorsätze hat er sich, wie er bereits im Interview mit unserer Redaktion angedeutet hatte, keine für 2021 vorgenomme­n. „Für mich ist das Datum 1. Januar nicht wichtig. Ich nehme mir nichts vor. Ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben, das mache ich nicht von einem bestimmten Tag abhängig“, sagte Herrlich. Und: „Es gibt ja die Leute, die sich vornehmen, jetzt rauche und trinke ich nicht mehr – und eine halbe Stunde nach Mitternach­t fangen sie wieder an. Das ist bei mir nicht der Fall.“

Nach der Partie am Samstag findet bereits am Montag ein Testspiel statt. Unter Ausschluss der Öffentlich­keit spielt der FCA um 15 Uhr gegen den Zweitligis­ten SSV Jahn Regensburg. Die Partie ist für Abonnenten im FCA TV zu sehen.

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