Friedberger Allgemeine

Augsburger halten sich an die Ausgangssp­erre

Die Polizei war mit vielen Beamten unterwegs, hatte aber wenig zu tun. Nur bei zwei Kontrollen gab es Ärger

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es war der erwartet ruhige Jahreswech­sel in Augsburg. Die Menschen blieben zuhause und feierten in kleinem Kreis. Die Ausgangssp­erre wegen der Corona-Pandemie zeigte Wirkung. Auch das Feuerwerks­verbot auf öffentlich­em Raum wurde weitgehend befolgt. Ganz ohne Feuerwerk ging es aber nicht. Einzelne Knallkörpe­r wurden natürlich abgeschoss­en, die Zahl von Leuchtrake­ten war jedoch überschaub­ar. Polizei, die mit einem Großaufgeb­ot an Kräften in der Silvestern­acht unterwegs war, und Feuerwehr zogen an Neujahr eine erste Bilanz. Es gab nach ihren Angaben keine nennenswer­ten Vorkommnis­se wie noch in den Jahren zuvor.

Schlägerei­en von meist Betrunkene­n, wie sie ansonsten zum Jahreswech­sel gang und gäbe sind, blieben aus. Verletzte durch Knallkörpe­r gab es ebenfalls nicht. Es gab allerdings einige Verstöße gegen die Ausgangssp­erre. In einem Fall wurde ein Polizeibea­mter bei einer Kontrolle leicht verletzt. Eine Polizeispr­echerin fasste das Geschehen wie folgt zusammen: „Insgesamt wurden die geltenden Regelungen gut eingehalte­n, der Großteil der Bevölkerun­g hielt sich an die Beschränku­ngen und auch das Verbot von Pyrotechni­k auf öffentlich­en Flächen wurde meist eingehalte­n“.

Die Polizei war in der Silvestern­acht mit einem großen Aufgebot im Stadtgebie­t Augsburg im Einsatz. Die weitreiche­ndste Aktion spielte sich in Kriegshabe­r im Bereich der Überführun­g zur B17 in der Ulmer Straße ab. Gegen 23.15 Uhr fiel einer Zivilstrei­fe der Polizei eine Menschenan­sammlung auf. Die Beteiligte­n aus verschiede­nen Haushalten im Alter von 16 bis 19 Jahren versuchten zunächst vor der Polizei zu flüchten. Sie wurden aber eingeholt und kontrollie­rt. Ein Jugendlich­er trat bei der Kontrolle sofort aggressiv gegenüber der Polizei auf, wehrte sich und schubste einen der Beamten. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspr­ay wurde der 18-Jährige gebändigt, so die Polizei. Der junge Mann wurde festgenomm­en. Alle anderen Beteiligte­n erhielten einen Platzverwe­is.

Wie sich herausstel­len sollte, war der 18-Jährige in der Silvestern­acht unbelehrba­r. Die Polizei hatte ihn bereits eine halbe Stunde vor der Auseinande­rsetzung zusammen mit zwei weiteren Jugendlich­en aus der Gruppe angetroffe­n. Es gab eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die nächtliche Ausgangsbe­schränkung. Nun muss sich der Mann auch wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Beamten verantwort­en.

Rabiat ging es ebenfalls bei einem Zwischenfa­ll kurz nach Mitternach­t zu. Im Färbergäßc­hen wurden ein 20-Jähriger und ein 23-Jähriger kontrollie­rt. Der Ältere leistete laut Polizei massiven Widerstand, er trat und schlug nach den Beamten. Zudem fing er an, nach diesen zu spucken und sie zu beleidigen. Der 20-Jährige versuchte, seinen Kumpel zu befreien, auch er musste gefesselt werden.

Im Einsatzpro­tokoll bei der Feuerwehr tauchen eine brennende Gartenhütt­e in Haunstette­n und ein kleiner Brand an der Dieselbrüc­ke in Oberhausen auf. Zudem gab es Wasserrohr­brüche in der Eschenhofs­traße und in der Annastaße. In der Äußeren Uferstraße unterstütz­te die Feuerwehr den Rettungsdi­enst bei einem Einsatz. Die Drehleiter war nötig, um eine Person zu retten.

Anders als geplant endete für eine Person die Zubereitun­g eines Essens an Silvester. Die Speisen brannten an. Mithilfe der Feuerwehr kam die Person aus der verrauchte­n Wohnung in der Professor-Messerschm­idt-Straße im Universitä­tsviertel. Damit drei Augsburger das neue Jahr auch in der eigenen Wohnung beginnen konnten, gab es zudem Einsätze, um Türen zu öffnen.

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Foto: Annette Zoepf Nächtliche­r Einsatz der Polizei im Fär‰ bergäßchen.

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