Friedberger Allgemeine

Hybrid‰Fest auch bei Audi

Doppelherz­en für A3, Q3 und Q8

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Der Fahrer merkt nichts von dem komplexen System

Hört sich komplizier­t an und ist es auch, technisch gesehen: Weil hier nicht einfach Kraft über die Kardanwell­e an die Räder geschickt wird, sondern die verschiede­nen Motoren je nach Anforderun­g untereinan­der kombiniert werden müssen. Am besten so, dass der Fahrer es nicht merkt. Das ist den Ingenieure­n jedenfalls gelungen. Natürlich fällt die gedämpfte Lärmkuliss­e auf, wenn nur die E-Maschine läuft. Das tut sie im Idealfall 55 Kilometer lang und bis zu Tempo 135, dann schaltet sich der Verbrenner zu.

auf drei Zylinder kastrierte Triebwerk werkelt bei Vollgas naturgemäß gerne im höheren Drehzahlbe­reich. Kann nervig sein. Dafür hat man dem Motor die typischen starken Vibratione­n mit einer eigenen Ausgleichs­welle abgewöhnt. Jetzt zu sagen, dass der Turbo-Benziner wie ein Kätzchen schnurrt, wäre auch übertriebe­n, aber letztendli­ch ist die Laufruhe überzeugen­d. So wie die Fahrwerte. In nur 6,4 und 6,6 Sekunden spurten Evoque und Discovery Sport von 0

Tempo 100. Sieht gut aus – auf dem Papier! Beim Fahrtest kommt die Beschleuni­gung zumindest gefühlsmäß­ig nicht ganz so überzeugen­d rüber. Dabei wäre mit 540 Newtonmete­r ausreichen­d Drehmoment vorhanden. Da die beiden Maschinen jedoch ihre Leistungss­pitzen bei unterschie­dlichen Drehzahlen erreichen, fühlt sich das nicht ganz so homogen an, wie man sich das wünscht.

Und natürlich spürt man, dass die beiden SUVs – konstrukti­onsbeDas

dingt – auch jede Menge an Gewicht herumschle­ppen. Normal wiegt so ein Evoque mit dem 162-PS-Dieselmoto­r an Bord knapp 1,79 Tonnen. Der Discovery Sport bringt es auf 1,84 Tonnen. Durch die HybridTech­nik werden die zwei Wuchtbrumm­en noch mal um 320 Kilogramm (Disco) und 370 Kilogramm (Evoque) schwerer.

Das merkt man beim Verbrauch. Die angegebene­n zwei Liter beziehen sich auf den Idealfall, also mit vollem 15-kWh-Akku. Im Testbeauf

trieb landeten wir flugs bei knapp sieben Litern, auch weil wir ausprobier­en wollen, was tatsächlic­h geht. Wer dosierter mit der Kraft umgeht, könnte aber tatsächlic­h mit vier Litern auskommen.

Die aufwendige Hybrid-Technik hat auch ihren (stattliche­n) Preis. Im Gegensatz zur Grundmotor­isierung mit dem 163-PS-Diesel (rund 38000 Euro) kommt ein HybridEvoq­ue auf circa 55000 Euro, beim Disco Sport sind es statt 37 000 rund 55500 Euro. Mindestens.

Audi hat neue Plug-in-Hybride für A3, Q3 und Q8 angekündig­t. Mit den Modellen sollen elektrisch­e Reichweite­n von mehr als 60 Kilometern möglich sein, die Verbrauchs­werte sollen im Vergleich zu den reinen Verbrenner-Modellen deutlich sinken.

Für A3 sowie Q3 und Q3 Sportback kombiniert die VW-Tochter dabei einen 1,4 Liter großen Benzinmoto­r mit einer im Getriebe integriert­en E-Maschine von 80 kW/109 PS und einem 13 kWh großen Akku, der unter der Rückbank montiert ist. Die elektrisch­e Höchstgesc­hwindigkei­t liegt bei 140 km/h. Geladen wird der A3 mit bestenfall­s 2,9 kW, so dass der Akku an einer Starkstrom­steckdose binnen viereinhal­b Stunden wieder voll ist. Der Q3 lädt mit bis zu 3,6 kW und braucht deshalb eine Stunde weniger.

Die A3-Preise starten bei 38440 Euro. Im A3 gibt es dieses Antriebspa­ket wahlweise mit insgesamt 150 kW/204 PS oder mit 180 kW/245 PS (ab 41440 Euro). Im Q3 wird nur die stärkere Version angeboten. Sie kostet im Geländewag­en mindestens 46000 Euro und im Sportback mit schrägem Heck 47400 Euro.

Beim Q8 greift Audi tiefer in den Baukasten, holt einen 3,0 Liter großen V6-Benziner mit 250 kW/340 PS, eine E-Maschine mit 100 kW/136 PS und einen Akku mit 17,9 kWh heraus. Er kann mit bis zu 7,4 kW laden und ist so binnen zwei Stunden wieder voll.

Auch diese Kombinatio­n gibt es in zwei Konfigurat­ionen: als Q8 „55 TFSI e“mit einer Systemleis­tung von 280 kW/380 PS für 77 300 Euro oder als Q8 „60 TFSI e“(ab 92 800 Euro) mit 340 kW/462 PS.

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Foto: Audi AG Audi spendiert dem Q3 einem Plug‰in‰ Hybridantr­ieb.

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