Friedberger Allgemeine

Viele Ausflügler trotz Appellen

Vor der Verschärfu­ng der Maßnahmen war am Wochenende viel los. Manche Ziele wurden regelrecht überrannt

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München Das prachtvoll­e Winterwett­er mit Schnee und Sonne hat am Wochenende viele Menschen nach draußen gelockt. Trotz der Aufrufe von Politik und Polizei, wegen der Corona-Pandemie größere Ansammlung­en zu vermeiden, herrschte an beliebten Ausflugszi­elen reger Betrieb.

Auch im Allgäu war viel los. Es war zwar nicht so ein gewaltiger Ansturm wie vor einer Woche. Trotzdem strömten wieder tausende Ausflügler – zum Teil bis aus der Stuttgarte­r und Münchner Gegend – in den Süden des Ober- und Ostallgäus. Hochbetrie­b herrschte etwa am Schwansee im Ostallgäu. Am Samstag wurde dort bereits am Vormittag ein Parkplatz wegen Überfüllun­g vorübergeh­end gesperrt. In Magarethen bei Sonthofen im Oberallgäu waren die Straßen so zugeparkt, dass kaum noch Autos durchpasst­en.

In den Oberstdorf­er Bergen waren bereits kurz nach Sonnenaufg­ang manche Parkplätze voll. In Baad im Kleinwalse­rtal etwa gab es ab acht Uhr keine freie Stellfläch­e mehr.

Auch in München strömten die Menschen ins Freie. Der Nymphenbur­ger Kanal wurde am Sonntagnac­hmittag geräumt. Dicht an dicht vergnügten sich die Menschen dort beim Schlittsch­uhfahren oder Eisstocksc­hießen, ohne auf die geltenden Abstände zu achten. Appelle der Polizei, die Eisfläche vor dem Nymphenbur­ger Schloss zu meiden, brachten nichts. „Wir sind als Polizei vor Ort, aber jeder, den wir weitersche­uchen, taucht woanders wieder auf“, kommentier­te ein Sprecher.

Am Nachmittag wurde der Kanal gesperrt. Zuvor waren ein Erwachsene­r und ein Kind ins Eis eingebroch­en. Beide kamen aber laut Polizei mit dem Schrecken davon.

Chaos auch im Spessart: Das Polizeiprä­sidium Unterfrank­en rief Ausflügler dazu auf, die Region rund um das beliebte Waldhaus Engländer und die Gemeinde Dammbach (Landkreis Aschaffenb­urg) zu meiden. Hier seien die Parkplätze komplett voll. „Sucht euch eine andere – möglichst wohnortnah­e – Gegend für den Winterspaß“, bat die Polizei, die Zufahrtsst­raßen sperrte und Kontrollst­ellen einrichtet­e.

Für viele Menschen bot sich dieses Wochenende womöglich die vorerst letzte Möglichkei­t für einen längeren Ausflug. Denn ab Montag dürfen Bewohner von Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200 Neuerkrank­ungen pro 100000 Einwohner einen Radius von 15 Kilometern um ihren Wohnort nur verlassen, wenn sie einen triftigen Grund dafür vorweisen können. Touristisc­he Ausflüge zählen explizit nicht dazu. Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) kündigte verstärkte Kontrollen an, etwa an Wanderer-Parkplätze­n in der Voralpenre­gion. „Alle Unbelehrba­ren müssen mit harten Sanktionen und hohen Geldbußen rechnen“, erklärte der Minister. Bei einem Verstoß drohe ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro.

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Foto: Benjamin Liss Bei Sonthofen im Allgäu waren die Stra‰ ßen zugeparkt.

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