Friedberger Allgemeine

Wieder Rückschlag für den FCA

Gegen den VfB Stuttgart wollten die Augsburger nach dem Sieg in Köln vor einer Woche unbedingt nachlegen. Das allerdings geht schief, am Ende heißt es 1:4

- VON MARCO SCHEINHOF

Augsburg Die Hoffnung war groß gewesen. Die Gelegenhei­t schien günstig, dass der FC Augsburg gegen den zuletzt zweimal sieglosen VfB Stuttgart den nächsten Schritt machen und sich weiter von den Abstiegsrä­ngen der Fußballbun­desliga absetzen kann. Diesen nächsten Schritt hatte auch Trainer Heiko Herrlich am Freitag recht deutlich gefordert. Eine Steigerung im Vergleich zum 1:0-Sieg von vor einer Woche in Köln wollte er sehen. Doch ein weiteres Mal scheiterte seine Mannschaft daran. Das war ihr schon in den Heimspiele­n gegen Freiburg, Hertha, Schalke und Frankfurt passiert. Diesmal kassierten die Augsburger eine bittere 1:4-Niederlage gegen Stuttgart. „Das war heute ein Rückschlag, wir werden aber wieder aufstehen“, sagte Herrlich.

Der FCA-Trainer hatte auf den Ausfall von Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, der wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlte, mit einer Dreierabwe­hrkette und der Hereinnahm­e von Rani Khedira reagiert. Die Kapitänsbi­nde von Gouweleeuw trug Felix Uduokhai. Durch eine offensive Ausrichtun­g mit Daniel Caligiuri und Iago auf den Außenbahne­n versuchten die Gastgeber, die Stuttgarte­r früh unter Druck zu setzen. Das führte zu recht viel Ballbesitz und dem einen oder anderen schönen Spielzug. In Führung aber gingen die Stuttgarte­r. Nicolas Gonzalez verwandelt­e einen Strafstoß in der 10. Minute. Augsburgs Reece Oxford hatte Mateo Klimowicz am Fuß getroffen, die Entscheidu­ng auf Strafstoß war hart, hielt aber der Überprüfun­g durch den Videoschie­dsrichter stand. Die Augsburger sahen das anders. „Das war kein Elfmeter“, sagte Herrlich, dem stimmte auch Manager Stefan Reuter zu: „Das war eine Fehlentsch­eidung und der Knackpunkt.“Oxford habe erst den Ball gespielt, dann sei ihm Klimowicz auf den Fuß getreten.

Das frühe Tor half den Gästen bei der taktischen Gestaltung des Sonntagnac­hmittags. Wobei Daniel Caligiuri mit einem Freistoß fast den Ausgleich erzielt hätte. Der Ball allerdings flog nach einem kurzen Kontakt mit dem Handschuh von VfB-Torwart Gregor Kobel an die Latte (14.). Stuttgart nahm in der Folgezeit mehr und mehr die Räume an, die die Augsburger boten. Durch schnelles Kombinatio­nsspiel kamen die Gäste immer wieder gefährlich vor das Tor. In der 29. Minute schloss Silas Wamangituk­a einen blitzsaube­ren Konter zum 0:2 ab. Nach einem Stellungsf­ehler von Daniel Caligiuri war Borna Sosa über links auf und davon marschiert, seine Hereingabe nutzte Wamangituk­a. Die Gäste führten verdient, der FCA hatte zumindest teilweise offensiv überzeugt.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte Herrlich seine Ausrichtun­g auf eine Viererkett­e. Er nahm Khedira vom Feld, brachte dafür Michael Gregoritsc­h für die Offensive. Und nach 28 Sekunden war die Hoffnung im FCA-Spiel zurück. Nach einer Hereingabe von Vargas drückte Marco Richter den Ball zum 1:2 (46.) über die Linie. Die Augsburger dominierte­n nun, Stuttgart aber fand eine Antwort. Und zwar eine sehenswert­e. Gonzalez brachte den Ball butterweic­h nach innen, Gonzalo Castro vollendete volley zum 1:3 (61.). Das Schiedsric­htergespan­n wollte eine Abseitsste­llung gesehen haben, der Kölner Keller aber erkannte einen ordnungsge­mäßen Treffer. Herrlich sah nun die Zeit für weitere Änderungen gekommen. Er brachte Mads Pedersen, André Hahn und Robert Gumny. Wirklich nennenswer­t aber wirkte sich das nicht mehr aus. Zumal Marco Richter in der 76. Minute Gelb-Rot sah, womit sich der FCA aller weiteren Chancen beraubte. Erst hatte Richter gemeckert, dann unnötig gefoult. Irgendwie passte das zum verkorkste­n Augsburger Nachmittag, der noch schlimmer wurde. Daniel Didavi traf noch zum 1:4 (86.).

FC Augsburg: Gikiewicz ‰ Oxford, Khedira (46. Gregoritsc­h), Uduokhai ‰ D. Caligiuri, Strobl, Gruezo (66. Hahn), Iago (66. Peder‰ sen) ‰ M. Richter, Vargas (66. Gumny) ‰ Niederlech­ner (86. Sarenren‰Bazee)

VfB Stuttgart: Kobel ‰ P. Stenzel, Anton, M. O. Kempf ‰ Endo (90. Klement) ‰ Wa‰ mangituka (86. Kalajdzic), Mangala, Castro (77. Förster), Sosa ‰ Klimowicz (77. Dida‰ vi), Gonzalez (86. Coulibaly)

Tore: 0:1 Gonzalez (10./Foulelfmet­er), 0:2 Wamangituk­a (29.), 1:2 M. Richter (46.), 1:3 Castro (61.), 1:4 Didavi (87.) Gelb‰Rot M. Richter (76./FCA) Schieds‰ richter: Daniel Schlager (Rastatt)

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Foto: Witters Da waren es nur zehn: FCA‰Spieler Marco Richter (Nummer 23) sieht nach einem Foulspiel die Gelb‰Rote Karte.

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