„Wäre froh, wenn wir im März trainieren könnten“
Janos Radoki, der neue Trainer des Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg, glaubt nicht an eine zügige Wiederaufnahme der abgebrochenen Fußballsaison. Wie er dennoch mit seinen Spielern in Kontakt bleibt
Gerade mal drei Punktspiele konnte Janos Radoki absolvieren, seit er vergangenen Sommer das Traineramt beim Bayernligisten Schwaben Augsburg übernommen hat. Wann die Amateurfußballer wieder gegen den Ball treten dürfen, ist nach wie vor offen. Trotzdem ist der frühere Bundesliga-Profi in ständigem Kontakt mit seinen Spielern, wie er im Interview verrät.
Wie haben Sie die Feiertage in Corona-Zeiten verbracht?
Radoki: Momentan ist alles nicht sehr einfach. Deshalb nur mit der Familie und der Schwester. Auch meine zwei Söhne Tristan und Mark waren da. Mittlerweile ist Mark wieder in Amerika. Er hat dort ein Fußball-Stipendium.
Ist er ein eisenharter Abwehrspieler wie sein Vater?
Radoki (lacht): Nein, er ist etwas filigraner und spielt im Sturm.
In den vergangenen Wochen hat der TSV Schwaben mit Maximilian Heiß (FC Stätzling) und Dennis Ruisinger (TSV Hollenbach) zwei Neuzugänge verpflichtet. Spieler, die dem Verein weiterhelfen?
Radoki: Da bin ich überzeugt, aber man darf nicht vergessen, dass wir mit Maximilian Fiedler, der seine Karriere beendet hat und Kenan Ersoy, der ein Auslandssemester in den USA absolviert, auch zwei Spieler verlieren werden.
Am Ende der Saison wird sich Maximilian Löw vom Fußball verabschieden, weil er beruflich eine andere Karriere anstrebt. Sportlich ein schwerer Verlust für die Schwaben ...
Radoki: Wir waren ja immer über die Pläne von Maxi informiert und es gab daher nie Geheimnisse. Er hat mir aber auch glaubhaft versichert, dass der Abstiegskampf mit den
Schwaben im Vordergrund steht und dass er ebenfalls alles dafür tun wird, damit wir nicht absteigen.
Wie verläuft eigentlich derzeit der Kontakt zwischen Trainer und Spielern?
Radoki: Das klappt ganz gut. Wir haben eine WhatsApp-Community gegründet und zuvor Mitte Dezember
die einzelnen Trainingspläne verteilt. In die Community werden die Läufe eingetragen und die Spieler pushen sich gegenseitig. Die ziehen alle mit und sind extrem fleißig.
Glauben Sie, dass es bald wieder weitergeht?
Radoki: besten
Das kann ich mir beim Willen nicht vorstellen.
Ursprünglich war ja für den 6. Januar wieder ein gemeinsames Training anberaumt, aber es war lange vorher klar, dass es damit nichts wird. Ich denke, wir können froh sein, wenn wir Mitte oder Ende März wieder gemeinsam trainieren können.
Ist man da nicht ein bisschen auf die Profis neidisch, die trotz Corona-Pandemie spielen dürfen?
Radioki: Nein, die Profis haben ja ein ganz anderes Konstrukt. Die werden permanent getestet. Das können wir gar nicht ableisten. Zumal unsere Spieler berufsbedingt auch noch viel mehr Kontakte haben.
Gibt es eigentlich bei Ihnen Pläne über die Saison hinaus?
Radoki: Ich habe ja schon meine Trainer-Laufbahn beendet. Doch mein Co-Trainer Roland Bahl hat mich zu diesem Engagement bei den Schwaben überredet. Und wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es auch zu Ende. Ich werde alles tun, damit der TSV Schwaben in der Bayernliga bleibt. Dazu benötigen wir aus den letzten acht Spielen einen Schnitt von zwei Punkten. Das wird schwer, ist aber machbar.
Wäre ein weiteres Engagement nach dieser Saison denkbar?
Radoki: Das ist noch weit entfernt, dazu kann ich noch nichts sagen. Es reicht ja auch, wenn wir uns darüber im Mai mal unterhalten.
Interview: Wolfgang Langner