Energiewende am Wendepunkt
Wer Anfang des Jahrtausends angekündigt hätte, dass im Landkreis in knapp zehn Jahren genauso viel Strom mit Sonne, Biomasse, Wasser- und Windkraft erzeugt wie verbraucht wird, den hätten damals viele Menschen für verrückt erklärt.
Wie soll das gehen? Es geht! Im nördlichen Teil des Wittelsbacher Landes ist es sogar noch viel schneller gegangen. Wendepunkt war das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das ab dem Jahr 2000 die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen fördert. Jetzt, 20 Jahre später, stehen wir wieder an einem Wendepunkt. Ab Januar fallen die ersten Anlagen, alle die 2000 gebaut wurden, aus der für zwei Jahrzehnte garantierten Förderung heraus. Das heißt, für jede Kilowattstunde Solar- oder Biogasstrom, die noch bis Jahresende zu lukrativen Konditionen eingespeist werden kann, gibt es ab dem neuen Jahr zum Teil nur noch zwei oder drei Cent.
Nicht alle Altanlagen werden weiter betrieben, ein großer Teil aber bestimmt. Die Eigentümer werden auch versuchen, möglichst viel vom eigenen Strom selbst zu verbrauchen.
Das geht aber nur zu einem Teil. Der Rest des günstigen Stroms fließt weiter ins Netz. Das spielt zunächst auf dem Strommarkt noch keine große Rolle, weil noch nicht so viele Anlagen betroffen sind. Doch jedes weitere Jahr fallen dann weitere Altanlagen aus der Förderung heraus und mittelfristig wird dieser Anteil Druck auf die Strompreise machen – zum Vorteil für alle Verbraucher.