Ein Nobody rettet den FC Schalke
Gleich zu Beginn eine Klarstellung: Auch wenn Matthew Hoppe deut sche Vorfahren hat, lässt der US Amerikaner seinen Nachnamen mit „Hoppie“aussprechen. Bis zum Samstagnachmittag hätte diese Information bestenfalls innerhalb Gelsenkirchens interessiert – wie so vieles im Fußball hat sich das aber schnell geändert. Der Grund dafür sind die drei Tore, die der 19Jährige beim 4:0Sieg des FC Schalke ge gen Hoffenheim beigesteuert hat. Ein bis dato völlig unbekannter Teen ager, der die taumelnden Knappen vor der Einstellung des histori schen SieglosRekords von Tasmania Berlin bewahrt – es war nur einer von vielen surreal wirkenden Aspek ten dieses Spiels. Weitere waren die Leistungsexplosionen der zuvor bereits mehrfach aussortierten Ralf Fährmann und Amine Harit so wie der Umstand, dass es für Schalke offenbar doch noch möglich ist, ein Spiel zu gewinnen. Die größte Überra schung trägt aber den Namen Matthew Hop pe. Dass der Stür mer für einen Dreierpack in der Bundesliga gut ist, war nicht un bedingt zu er warten: Nach sei nem Wechsel im Sommer 2019 von der Barca Residency Academy in Arizona, einem USPartnerklub des FC Barcelona, hatte er zuvor nicht unbedingt Bäume ausgeris sen. Für die zweite Mannschaft der Schalker war er in 16 Spielen zu nur einem Tor gekommen und war vornehmlich wegen der großen Personalnot in die Bundesligamann schaft aufgestiegen. Nach dem Spiel zeigte sich der Kalifornier cool. Das erste Tor – ein sehenswerter Lupfer über TSGKeeper Baumann – „war das einfachste, es war ein fach eine Instinkthandlung.“Sein Trainer Christian Gross glaubt da ran, dass noch mehr von Hoppe zu erwarten ist: „Ich sehe Hoppe tag täglich im Training, wo er immer alles gibt. Er hatte diese Chance ver dient.“Friedhelm Funkel bezeichnete Hoppes Leistung auf Sky gar als „Urknall“und fragte: „Wann schießt du schon mal drei Tore in der Bun desliga?“Dass Funkel Hoppes Na men falsch aussprach, sollte aber bald nicht mehr passieren. (eisl)