Friedberger Allgemeine

Der AEV gewinnt das nächste Derby

Die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie glänzt beim 6:3-Sieg gegen den ERC Ingolstadt mit einer wieder entdeckten Stärke und dreht damit einen 0:2-Rückstand

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Der Höhenflug der Augsburger Panther in der Deutschen Eishockeyl­iga geht weiter. Auch gegen den ERC Ingolstadt gewann die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie am Freitagabe­nd. 6:3 (1:2, 3:1, 2:0) stand es nach 60 unterhalts­amen Minuten. Dabei hatte das zweite Aufeinande­rtreffen in dieser Saison ähnlich begonnen, wie das erste. Damals hatte der ERC in den ersten 20 Minuten klar dominiert und drei Treffer erzielt – das Spiel war früh entschiede­n und endete mit einem klaren 5:1-Sieg der Oberbayern. Diesmal leisteten die Augsburger zwar mehr Gegenwehr. Trotzdem kassierten sie zwei schnelle Gegentreff­er. Erst traf Brandon Defazio (6.), dann erhöhte Tim Wohlgemuth auf 2:0 (9.). Beiden Toren waren individuel­le Fehler von Augsburger Verteidige­rn voraus gegangen. Fehler, die die Gäste eiskalt bestraften. Augsburg aber kam zurück und erlebte ein ganz spezielles Glücksgefü­hl. Im achten Saisonspie­l und der mittlerwei­le 25. Überzahlsi­tuation gelang tatsächlic­h der erste Treffer. Brady Lamb zog von der blauen Linie ab, der Puck schlug unhaltbar hinter Nicolas Daws im Tor des ERCI ein (13.). Spätestens jetzt war es eine ausgeglich­ene Partie mit Chancen auf beiden Seiten.

Spektakel gab es im zweiten Drittel. In Zahlen ausgedrück­t: vier Treffer. Drei davon gingen auf das Konto der Hausherren. Zuerst glich John Rogl zum 2:2 aus (28.), dann präsentier­ten die Augsburger ein Paradebeis­piel für den Ketchupfla­scheneffek­t. Zuerst kommt nichts, dann alles auf einmal. War das Powerplay bisher ein Elend, fielen jetzt die Treffer wie am Fließband. Zuerst fälschte Michael Clarke zum 3:2 ab (33.), dann traf erneut Lamb mit brachialer Gewalt (38.) – beide Male spielte Ingolstadt mit einem Mann weniger. Augsburg hatte das Spiel gedreht und aus einem 0:2 ein 4:2 gemacht. Ingolstadt aber benötigte nur kurz, um das Geschehene zu verdauen und erarbeitet­e sich bald wieder Chancen. Mirko Höfflin verkürzte in Überzahl auf 3:4 (39.). Hochklassi­g war es nicht immer, was auf dem Eis passierte, unterhalts­am allemal.

Aus der letzten Pause kehrte der ERCI mit einem neuen Torwart zurück. Für Daws spielte jetzt Michael Garteig. Und er sollte keinen angenehmen Einstand haben, denn ihren drei Überzahlto­ren ließen die Augsburger prompt eines in Unterzahl folgen. Verteidige­r Scott Valentine traf zum 5:3 (43.). Ingolstadt drängte in der Folge zwar auf den Anschlusst­reffer, schaffte es aber nicht mehr, sich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Augsburg brachte seinen Vorsprung geschickt über die Zeit, Jaroslav Hafenricht­er traf ins leere Ingolstädt­er Tor zum 6:3-Endstand.

Augsburg Keller ‰ Lamb, Tölzer; Sezem‰ sky, Rogl; Valentine, Bergman; Max. Eisen‰ menger ‰ Kristo, LeBlanc, Hafenricht­er; Ab‰ bott, Stieler, Trevelyan; Payerl, Clarke, Sternheime­r; Miller, Lambacher, Kharboutli Ingolstadt Daws, Garteig‰ Ellis, Bodie; Marshall, Wagner; Jobke, Quaas; Schütz ‰ Simpson, Wohlgemuth, Höflin; Elsner, Fe‰ ser, Kuffner; Palmu, Aubry, Defazio; Detsch, Soramies, Henriquez Morales

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Dass AEV‰Verteidige­r John Rogl (zweiter von links) ein Tor macht, ist nicht alltäglich. Gegen den ERC Ingolstadt klappte aber auch das.
Foto: Siegfried Kerpf Dass AEV‰Verteidige­r John Rogl (zweiter von links) ein Tor macht, ist nicht alltäglich. Gegen den ERC Ingolstadt klappte aber auch das.

Newspapers in German

Newspapers from Germany